Wirtschaft
Die Salzburger Wirtschaftskammer übt scharfe Kritik am Arbeitsrecht. Österreich sei wirtschaftlich nicht mehr wettbewerbsfähig und verantwortlich dafür sei unter anderem das Arbeitsrecht. Die Kammer fordert weniger Regulierungen und Verschärfungen für Arbeiter und Angestellte.
29.04.2025 18.35
Online seit heute, 18.35 Uhr
Den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gehe es in Österreich deutlich besser als in den europäischen Nachbarländern, kritisierte die Wirtschaftskammer. In keinem anderen Land hätten die Menschen mehr Anspruch auf Urlaub, nirgendwo gäbe es längeren Mutterschutz und mehr Elternzeit.
In anderen Ländern müssten deutlich mehr Arbeitsstunden geleistet werden. Vor allem die steigende Zahl der Krankenstände ist der Wirtschaftskammer ein Dorn im Auge. „Da müsste man schon genauer hinschauen. Ich möchte hier die Ärzteschaft nicht ganz aus ihrer Verantwortung nehmen – man sollte sich die Patienten genau anschauen und nicht gleich immer krankschreiben“, sagte Wirtschaftskammerpräsident Peter Buchmüller.
Arbeiterkammer weist WK in die Schranken
Arbeitnehmervertreter waren von diesem Vorschlag erwartungsgemäß wenig begeistert: „Spannend ist schon, dass man sich als Wirtschaftskammerpräsident zutraut, Mediziner zu sein. Wer krank ist oder ob jemand arbeitsunfähig ist oder nicht, das entscheidet in Österreich immer noch der Mediziner und nicht der Arbeitgeber oder Arbeitnehmer – hier würde ich schon raten, die Kirche im Dorf zu lassen“, kritisierte der Präsident der Salzburger Arbeiterkammer, Peter Eder.
WK wünscht sich weniger Bürokratie beim Arbeitsschutz
Die Arbeitnehmervertreter wollen die heimischen Arbeitsbedingungen nicht verschlechtern, betonte die Wirtschaftskammer ganz ausdrücklich. Aber unter anderem weniger Bürokratie beim Arbeitsschutz würde es den Betrieben bereits leichter machen.
Wirtschaftskammer übt scharfe Kritik am Arbeitsrecht
Die Salzburger Wirtschaftskammer übt scharfe Kritik am Arbeitsrecht. Österreich sei wirtschaftlich nicht mehr wettbewerbsfähig und verantwortlich dafür sei unter anderem das Arbeitsrecht. Die Kammer fordert weniger Regulierungen und Verschärfungen für Arbeiter und Angestellte.
WK: Arbeitsrecht bremse Wettbewerbsfähigkeit aus
Insgesamt brauche es aber eine Anpassung an internationale Standards, so Wirtschaftskammerpräsident Buchmüller: „Wir sind aus meiner Sicht nicht mehr wettbewerbsfähig und deshalb habe ich auch gesagt, wir sollten uns hier anpassen an andere Länder – speziell an unsere Nachbarländer wie Deutschland und die Schweiz, die ganz andere Standards haben.“
Arbeiterkammer zu Anpassung: „Sicher nicht mit uns“
Die Arbeiterkammer lehnte eine Anpassung an andere Länder strikt ab: „Partnerschaftlich darf ich dazu nur sagen, sicher nicht mit uns“, sagte Arbeiterkammerpräsident Peter Eder. Ernsthafte Debatten dürften garantiert sein. Die neue Bundesregierung aus ÖVP, SPÖ und NEOS nahm sich wie berichtet einige Reformen vor, darunter auch eine Deregulierung. Wie diese aber konkret aussehen soll, ist größtenteils noch offen.
Original Quelle: