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Arbeitsleid und Arbeitslust
Der „Tag der Arbeit“ erinnert an eine Kultur gemeinsamer Anstrengung, die im Sozialstaat brüchig geworden ist. Wir sollten uns für eine Renaissance einsetzen.
Von Ernst Sittingerernst.sittinger@kleinezeitung.at
Wohl seit Anbeginn der Zeit träumt der Mensch vom arbeitsfreien Leben. Davon zeugen nicht nur Motive wie das biblische Paradies, in dem ganz un-vegan Milch und Honig fließen. Schon in der Antike galt das Nichtstun als Ideal. Und heute ist es die Künstliche Intelligenz, die uns eine Befreiung vom Joch der Werktätigkeit verheißt.
Doch leider sind bisher alle einschlägigen Fluchtversuche gescheitert. Der Arbeit entrinnen wir nicht so leicht. Gerade Technik und Digitalisierung künden eindrucksvoll von enttäuschter Freizeithoffnung. Das merkt jeder privat: Man kann zwar seinen Haushalt mit Staubsauger-, Rasenmäher- und Fensterputz-Robotern vollstopfen. Aber diese Geräte wollen pausenlos entleert, befüllt, gesteuert, geladen und gewartet werden. Man muss Möbel rücken, Schnittmesser reinigen, verschmutzte Behälter tauschen. Es wird nur eine Arbeit durch die andere ersetzt.
So nährt sich dann doch wieder der Verdacht, dass wir dauerhaft aus dem Paradies vertrieben sind. Aber ist das schlecht? Ist es nicht geradezu die Essenz eines guten Lebens, dass wir uns diszipliniert um das Erreichen von Zielen bemühen, um hinterher zufrieden zu sein?
Allen Lebewesen ist der Existenzkampf gemein. Unser Zusammenleben ist wie ein Energiesystem: Es funktioniert nicht, wenn jeder nur Energie herauszieht. Arbeit wäre demnach jener Akt, der dem System neue Energie zuführt. Wer arbeitet, überwindet seine Selbstbezogenheit und stellt sich in den Dienst anderer. Das bringt neben Geld auch Anerkennung, Selbstwert, Lebenssinn.
In der Frühzeit der Industrialisierung lag dieser Zusammenhang so sehr auf der Hand, dass in der „Arbeiterbewegung“ um dieses Thema herum eine ganze Kultur aus Parteien, Wohnbauten, Sportvereinen, Bibliotheken und Arbeiterliedern erblühte. Arbeitslosigkeit war die Schattenseite, das Gespenst. Der Sozialstaat hat ihm viel von seinem Schrecken genommen. Aber er hat uns mit seinen habituellen Wucherungen allmählich die Lust am Arbeiten vergällt.
Im Windschatten staatlicher Daueralimentierung droht eine Entsolidarisierung, eine Aufkündigung des allseitigen Beistandspakts. Wenn man einerseits ganz passabel von öffentlicher Hilfe leben kann, aber andererseits sogar Vollzeit-Gehälter nicht für Eigentumsbildung und die Erfüllung von Lebensträumen reichen, dann droht eine gefährliche Flucht aus der Arbeit. Es fehlen dann nicht nur Kräfte für die Gemeinschaft. Auch das Leben der Einzelnen verdunkelt sich. Von Lottogewinnern, Filmstars und Millionenerben kennt man die Tristesse, die ein vermeintlich „sorgloses“ Luxusleben bedeuten kann.
Ein gutes Leben ist nicht problemfrei. Sondern gut ist das Leben dann, wenn es uns lösbare Aufgaben und Probleme stellt. Deshalb müssen wir die Erwerbsarbeit attraktiv halten. Und dort, wo sie es nicht ist, um Verbesserungen ringen. Glücklich leben nicht ohne, sondern in der Arbeit: Das ist ein lohnendes Ziel.

Farage am Frustventil
Kommunalwahlen in 23 englischen Grafschaften sind keine kleine Sache, vor allem für Nigel Farage: Der Anführer der rechtspopulistischen Partei Reform UK, den es auch schon in ein Dschungelcamp zog, könnte reiche Ernte einfahren. Die Tories manövrierten den Karren tief in den Sumpf, und Labour macht in der Wahrnehmung des Volkes ziemlich viel falsch, um ihn wieder herauszubekommen.
Ein Triumph für den einstigen EU-Austrittseinpeitscher ist laut Umfragen möglich. Er fängt Unmut ein, bedient die Hebel, die da Angst, Wut und Erwartung heißen. Dass der Brexit dem Vereinigten Königreich entgegen allen Heilsprognosen nicht in neue Höhen hievte, scheint für seine Wähler keine Rolle (mehr) zu spielen. Abstrafen der Etablierten ist heute oft Motiv genug für eine Stimme.
Was danach an Substanz da ist, ist eine andere Frage. Auch Farage dürfte den Zauberstab, um gleichzeitig Steuern zu senken und den maroden Staatsapparat wieder auf Touren zu bringen, nicht haben.
Thomas Golser

Das Grauen in Berlin,wieder Verfassung in Wien
1. MaiDer neue Reichspräsident Karl Dönitz erklärt in seiner Rundfunkansprache,er werde den Kampf gegen den „bolschewistischen Feind“ fortsetzen, aber gegen die US- und britischen Truppen nur, so weit dies notwendig sei. Nachdem Stalin einen Waffenstillstand ablehnt und die bedingungslose Kapitulation verlangt, bringen sich in Berlin der von Hitler als neuer Reichskanzler bestimmte Joseph Goebbels und seine Frau Magda um, zuvor lassen sie ihre sechs Kinder vergiften. In Österreich wird im Westen wie auch in der Oststeiermark noch gekämpft, in Wien bereits der 1. Mai gefeiert. Und es tritt an diesem Tag im neuen Österreich die provisorische Verfassung in Kraft. Da es noch keine frei gewählte Volksvertretung gibt, übtdie Staatsregierung vorerst die Gesetzgebung aus. In Wien nimmt das Ensemble der Staatsoper wieder den Betrieb auf– da das Haus am Ring zerstört ist, wird in der Volksoper gespielt – an diesem1. Mai Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“.
Christian Weniger

„Die Hälfte der Zeit sitzt man nur ab“
Interview. Zukunftsforscher Tristan Horx fordert das Ende der starren Arbeitszeiten. Mitarbeiter würden von den Unternehmen „als Geiseln gehalten“.
Von Ernst Sittinger
Viele Menschen träumen von einem abwechslungsreichen Job ohne lästige Routine. Kann uns Künstliche Intelligenz (KI) diesen Wunsch erfüllen?
Tristan Horx:Für wiederkehrende Tätigkeiten ist die KI meist besser und effizienter. Aber sie steckt noch in den Kinderschuhen und muss viel lernen. Dann könnte sie freilich auch kreative Arbeit übernehmen.
Zur Kreativität ist nicht jeder befähigt. Werden Menschen, die gerne Routinearbeiten verrichten, künftig chancenlos sein?
Ja, die Pferdehufeisen-Produzenten vor 100 Jahren hatten dasselbe Problem. Die waren dann auch weniger gebraucht. Wir Menschen müssen uns auf das konzentrieren, was wir besser können. Es gibt Berufe, die hohes empathisches, zwischenmenschliches Potenzial brauchen. Etwa Pflege oder Psychologie. Da tut sich die KI sehr schwer.
Verabschieden wir uns gerade aus dem Industriezeitalter?
Zumindest werden produzierende Berufe massiv reduziert. Die Automatisierung der Industrie macht große Fortschritte, das geht gerade richtig ab. Die Anschaffung dieser Greifarme und Redundanzmaschinen ist sehr teuer, aber beim zweiten Mal sind sie billiger als Menschen. Wenn die Strompreise durch nachhaltige Energie immer weiter runtergehen, was sie tun werden, dann ist es gelaufen.
Es gibt die Erwartung, dass der Mensch endlich von der Arbeit befreit wird und sich dank Maschinen ein arbeitsloses Leben leisten kann. Ist das realistisch?
Eher ja. Bisher war Arbeit in ihrer Prägung industriell gedacht: Der Selbstwert entsteht durch das, was wir in Fließbandlogik als Arbeit definieren. Als Journalist haben Sie einen Beruf, der sich eigentlich nicht gut nach Arbeitszeit in Produktivität messen lässt. Trotzdem müssen Sie Ihre acht Stunden absitzen. Künftig sollten wir das umdefinieren.
Welcher Schritt wäre der nächste? Abschaffung des Arbeitszeitgesetzes, weg mit der 40-Stunden-Woche?
Das wäre ein guter Anfang. Zumindest die Akzeptanz, dass man nicht ein starres Fabrik-Arbeitsmodell über alle Branchen stülpen kann. Wir haben das getan und wundern uns jetzt, dass die Leute, die in Büros arbeiten, die Hälfte der Zeit absitzen und sich langweilen und nur so tun, als wären sie produktiv.
Ist das so?
Ja, dazu gibt es jede Menge Studien. Wir merken aber leider das Bedürfnis, sich ins industrielle Zeitalter zurückzuretten: Wir müssen den Industriestandort wieder beleben und dann werden wir wieder wie Phönix aus der Asche entstehen. Das ist nachvollziehbar in einer so volatilen Lage, aber es ist halt regressive Vergangenheitsflucht. Diese Welt kommt nicht zurück.
Aus Sicht des Arbeitgebers hat Arbeitszeit immerhin den Charme, dass ich Disziplin und Einsatz messen kann, wenn auch auf fragwürdige Weise.
Das ist Kontrollsucht und Sorge vor dem Kontrollverlust. Im heutigen System werden effiziente Arbeiter mit noch mehr Arbeit bestraft. Daher haben alle eigentlich ein Interesse daran, Aufgaben möglichst lange zu strecken. Diese Unternehmenskultur hält die Belegschaft als Geiseln. Das mittlere Management ist genau darauf gedrillt. Dabei müssten sie eigentlich neue Messgrößen für Produktivität finden. Denn die jungen, innovativen Leute machen das nicht mehr mit. Sie gehen lieber in die Start-up-Welt. Entweder scheitern sie oder werden von Amerika aufgekauft. Dadurch geht viel Produktivität und Innovationskraft verloren, eine Katastrophe.
Wie kann man das lösen?
Man kann für einen Zeitraum ein Arbeitspensum vorgeben: So viel müsst ihr erledigen. Dann lässt man die Leute frei arbeiten. Und man wird herausfinden, dass die meistens nach 3,8 bis 4,2 Stunden pro Tag fertig sind, im Büro und in digitalen Berufen. Aber natürlich gibt es auch Berufe, wo Zeit als Indikator ganz gut ist. Ich will nicht, dass der Polizist heimgehen darf, sobald er acht Leute verhaftet hat.
Hören sich auch die Firma, das Büro als organisierte Form des Arbeitens auf? Im Internet setzt man ja auf Crowds, Schwärme und Coworking.
Also, ein bisschen hierarchische Strukturen braucht es schon, glaube ich. Die Online-Plattformen, wo sich viele Selbstständige zusammenschalten, bieten oft bloß eine Illusion der Selbstbestimmtheit. Denn ganz oben kontrollieren jene, die die Algorithmen steuern.
Ist nicht ein Kern des Übels dieser Begriff des unselbstständig Erwerbstätigen? Es könnte doch jeder Angestellte einen Bereich haben, den er wie ein Unternehmer erfolgsverantwortet.
Genau. Nur erfordert es eben eine sehr hohe Komplexität, wie man den Erfolg bemisst. Und wer Erfolg hat, muss auch Aufstiegsmöglichkeiten sehen. Oft herrscht da eine schlechte Dynamik. Wenn Sie richtig viel hakeln und sich bemühen und der andere sich beim Chef einschleimt und sehr gut darin ist, so zu tun, als würde er arbeiten, dann ist das derjenige, der die Beförderung kriegt, nicht Sie. Das hat zu einer großen Desillusionierung geführt.
Kann ich solche Schieflagen mit Geld ausgleichen?
Nein, nur mehr ein knappes Drittel der Leute kriegen Sie mit dem Gehalt. Man kann Motive für den Jobwechsel messen: Da geht es bei Jüngeren sehr oft um Unternehmenskultur, Weiterbildung, moderne Arbeitsmethoden. Die großen Lebensträume – Haus, Familiengründung – können sie heutzutage sowieso nur umsetzen, wenn sie erben.
Auch in der alten Arbeitswelt musste man Eigenbedürfnisse zurückstellen, um für andere etwas zu tun. Wird das Aufschieben von Träumen nicht mehr akzeptiert?
Richtig ist, dass die alten Karriere-Logiken heute nicht mehr funktionieren. Es gibt nicht mehr dieses Denken: Sie arbeiten 40 Jahre lang bei derselben Firma und dann gibt es noch fünf Jahre Rente. Leute wollen sich schon im jüngeren Alter Wünsche erfüllen. Das ist zivilisatorischer und kultureller Fortschritt. Dafür können Sie doch problemlos noch mit 70 geile Texte schreiben oder sich um andere Menschen kümmern.
Braucht der Mensch Arbeit, die ihn fordert, für seine Sinnsuche und Zufriedenheit? Denn wer tagsüber nur am Strand liegt, ist abends mit sich selbst womöglich etwas unzufrieden.
Den Begriff Arbeit gibt es in der Menschheitsgeschichte noch gar nicht so lange. Wir als Spezies haben es aber trotzdem sehr weit geschafft. Das heißt, dieses Bedürfnis, das Sie ansprechen, kann man auch anders decken. Die große Arbeitsmoral war ja eine protestantische Nummer: Du musst hier im Leben schuften, was das Zeug hält, damit du hinterher eine gute Belohnung bekommst. Die Katholiken haben sich eher nur zurückgelehnt und haben gesagt, egal, solange ich nett bin, komme ich schon in den Himmel.
Arbeit also nur für die, die dran glauben?
Studien zum bedingungslosen Grundeinkommen zeigen: Die Leute wollen nicht plötzlich den ganzen Tag nur saufen und chillen, sondern sie bleiben produktiv. Vielleicht bin ich zu humanistisch unterwegs, aber ich denke, wir werden immer etwas finden, in dem wir gut sind, das unserem Umfeld guttut. Weil wir kooperative Wesen sind und in unserem Stamm akzeptiert werden wollen. Natürlich gibt es Leute, die das verweigern. Aber wir sind produktiv und erfolgreich genug, um fünf Prozent Chiller verkraften zu können.
Wenn Sie das Nichtstun sozial akzeptieren und Ihre „Chiller“ amtlich adeln, könnte deren Anteil plötzlich stark steigen.
Das ist eine gute Frage. Sozialer Druck ist schon ein Korrektiv, und das funktioniert auch. Vielleicht ist die positive Psychologie da ein bisschen zu weit gegangen. Ich glaube aber, dass solche Menschen trotzdem auf eine andere Form geächtet würden. Auch in Stammesgesellschaften musstest du produktiv für die Gemeinschaft sein.
Heute heißt es manchmal: Es arbeiten nur mehr die Blöden.
Diese Debatte kommt jedes Mal. Ihre These stimmt insofern, als die Übergangsphase zu einem Grundeinkommen unglaublich schwierig wäre, weil sie neue kulturelle Codes und Begriffe von uns verlangt. Viele Menschen würden vielleicht kurzzeitig nachlassen, aber dann wieder produktiv werden. Der slowenische Philosoph Slavoj Zizek sagt ja: Das Schlimmste, was dir passieren kann, ist, dass dein Traum in Erfüllung geht.
Zur PersonTristan Horx, geboren am 8. Juli 1993, ist Zukunftsforscher und Sohn des ebenso tätigen Matthias Horx. Gemeinsam betreiben sie über eine Familien-Privatstiftung die „Horx Future GmbH“ in Wien.Horx forscht und publiziert zu Themen wieGlobalisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit. Weiters ist er Dozent an der SRH Hochschule Heidelberg und an der Fachhochschule Wieselburg.