Von der Idee zum Rohbau: Der lange Weg zum Traumhaus

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Das Kaufanbot wurde kurz nach der Besichtigung gelegt, drei Wochen später wurde man sich einig. „Endlich hatten wir ein Fähnchen gesetzt“, so die Bauherrin rückblickend. Das Kleingartengrundstück in Hernals, auf das die Wahl fiel, war mit einem Schrebergartenhaus bebaut. Da es nicht erhaltenswert war, wurde es im Jänner 2025 abgerissen – der KURIER war vor Ort dabei. 

Der Neubau sollte in Fertigbauweise errichtet werden. Doch aufgrund des Grundstücks – lediglich zehn Meter Breite und in Hanglage – war es nicht möglich, mit einem standardisierten Fertigteilhaus zu arbeiten. „Deshalb und um die Hersteller miteinander vergleichen zu können, haben wir uns dafür entschieden, ein Architekturbüro zu beauftragen“, erzählt Yvonne Meindl-Cavar.

Die Wahl fiel auf eine Architektin, die bereits ein Projekt im Kleingarten betreut hat: Judith Benzer von 24gramm Architektur. Im nächsten Schritt haben die Bauherren ihre Wünsche in Must-have, Nice-to-have und „wenn alle anderen Dinge erfüllt sind“ unterteilt. Oberste Priorität: die Wohnküche und die Möglichkeit, Freude und Familie bewirten zu können. „Auf Basis dieses Wunsches wurden die Raumgrößen der restlichen Räume entsprechend untergeordnet“, so die Bauherrin.

Herausforderung Kleingarten

 Im Kleingarten gibt es bauliche Beschränkungen: Erdgeschoß und Obergeschoß dürfen je maximal 50 Quadratmeter Bruttogeschoss-Fläche (inklusive Außen- und Innenmauern) haben, im Kellergeschoß sind es maximal 80 Quadratmeter. „Da wir aufgrund der Hanglage das Kellergeschoß zum Teil nutzbar machen wollen, haben wir diesem mehr Aufmerksamkeit gewidmet“, so die Bauherren.

Nach wenigen Monaten war das Haus so weit fertig geplant, dass die Angebote eingeholt werden konnten. Dies hat gedauert: „Von Angeboten, die binnen zwei Wochen da waren, bis zu Wartezeiten von drei bis vier Monaten, war alles dabei“, erzählt Meindl-Cavar. 

Um die Angebote vergleichen zu können, hat Architektin Judith Benzer die Angebote in eine Excelliste eingepflegt. Schließlich hat sich ein Favorit herauskristallisiert: Magnum Massivholzbau. „Bis wir tatsächlich unterschriftsreif waren, hat der Prozess ein Jahr gedauert“, so die Bauherren.

Wichtig zu wissen: Bei einem Fertigteilhaus müssen viele Dinge in früher Planungsphase entschieden werden, da Leitungen bereits im Werk gefräst bzw. gesetzt werden. Sobald das Haus steht, sind Änderungen nicht mehr so leicht umsetzbar, wie etwa bei einem Ziegelmassivhaus. 

Auch die Gartenplanung mit der Firma Begründer musste vorgezogen werden, da die Positionierung von Pool, Bepflanzung und Beleuchtung frühzeitig abgeklärt werden musste – da die Baumaßnahmen aufgrund des schmalen Grundstück nach Fertigstellung des Hauses nicht mehr umsetzbar gewesen wären.

Im Jänner 2025 startete der Bau mit dem Ausheben der Baugrube. Die Bauherren haben rund 100.000 Euro für die Sicherung der Baugrube und den Bau des Kellers kalkuliert, doch es kam anders. Rund um die Baustelle mussten Bohrpfähle zur Sicherung der Baugrube errichtet werden, eine kostspielige Angelegenheit. 

Die Folge: Die Kosten sind auf rund 300.000 Euro gestiegen. Mittlerweile wurde der Kellerboden bereits betoniert, die Wände stehen. In den nächsten Wochen wird die Kellerdecke errichtet und eine Stiege ins Erdgeschoß. Über die Fortschritte berichtet der KURIER im nächsten Teil der Serie.

Original Quelle + Original Bild:

Kurier

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