Beim Vortrag des Vereins Gemeinsam in Stainz ging es um das Thema Hoffnung. Obfrau Irmgard Kratochwill hatte als Referentin Irmgard Griss in die „Hofer Mühle“ eingeladen.
STAINZ. Der Verein Gemeinsam in Stainz ist stets für eine Überraschung gut. Diesmal zauberten Obfrau Irmgard Kratochwill und ihr Vorstand einen Vortrag mit Irmgard Griss aus dem Hut. Zum Thema Rechtsordnung, Gesetzesauslegung oder Kinderrechte? Nein, die ehemalige Präsidentschaftskandidatin und NEOS-Abgeordnete referierte über den Wert von Hoffnung in einer in Unordnung geratenen Welt. Zunächst stellte sich die 78-Jährige vor:
Geburt in Bösenbach, Schule Deutschlandsberg, HAK-Matura. Ihren Wunsch, Lehrerin zu werden, tauschte sie gegen ein Staatswissenschaften- und Jus-Studium ein. Nach einer Station in einer Wiener Anwaltskanzlei wurde schließlich die Profession Richterin zum absoluten Traumziel. In dieser Funktion schaffte sie es schließlich zur Präsidentin (2007-2011) des Obersten Gerichtshofes. „Ich habe viele Menschen kennengelernt“, mochte sie in ihrem bewegten aber auch ihre politischen Ambitionen nicht vermissen.
Nie kurzfristig agieren
„Es hat mich immer beschäftigt“, kam Irmgard Griss auf das Thema Hoffnung zu sprechen, das in Zeiten der Spaltung der Gesellschaft (Pandemie und wirtschaftliche Entwicklung), im Angesicht des Klimawandels (beeinflusst alle Lebensbereiche) und der Gefährdung der Demokratie (Einzelne bestimmen, was Recht ist) einen schweren Stand hat. Das Credo: Jeder Einzelne ist aufgefordert, etwas zu tun. In seinem persönlichen Umfeld, wie Irmgard Griss präzisierte. Als Beispiel führte sie die Lesepatenschaft an Schulen an. Sie drängte aber auch darauf, das Leben so auszurichten, dass keine Belastungen daraus entstehen.
Auch 100 km/h auf Autobahnen zu fahren, zivilgesellschaftliches Engagement oder sich in Sachen Umweltschutz einzubringen, bot sie als Alternativen an. „Angst hilft nicht weiter“, betonte sie, dass Menschen schlecht, aber auch gut sein können. Der Vorteil einer positiven Haltung: „Die Aktivitäten geben dem Leben einen Sinn.“ Der sich auch im Anreiz artikulieren könne, es besser für die Kinder und Enkelkinder machen zu wollen. Was jedoch nie eine Rolle spielen dürfe: Dinge kurzfristig anzulegen. Nach dem Vortrag stellte sich die Referentin für Publikumsfragen zur Verfügung.
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