Vorarlberg
Jede dritte Person in Vorarlberg ist von Verkehrslärm betroffen. Darauf macht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) jetzt aufmerksam. Entlastung könnten laut VCÖ niedrigere Tempolimits, mehr Verkehrsberuhigung innerorts und „leisere“ Mobilitätsformen wie das Fahrrad bringen, heißt es in einer Aussendung.
30.04.2025 06.13
Online seit heute, 6.13 Uhr
„Zu viel Verkehr und zu hohes Tempo erhöhen für Anrainerinnen und Anrainer die Belastung“, so VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Im aktuellsten Mikrozensus der Statistik Austria gaben rund 33 Prozent der Vorarlberger Bevölkerung ab 16 Jahren an, von Verkehrslärm belastet zu sein. Das sind in Summe 109.600 Menschen.
94 Prozent gaben den Kfz-Verkehr als Ursache an und jeweils drei Prozent Flugverkehr und Schienenverkehr. Als häufigste Lärmerreger gelten demnach Motorräder und Mopeds, gefolgt von Schwerfahrzeugen – also Lkw und Busse.
Tempolimits reduzieren
Eine wirksame Maßnahme, um Lärm zu reduzieren, sei die Reduktion der Tempolimits. Tempo 30 statt Tempo 50 nehme das menschliche Ohr in etwa so wahr wie die Halbierung der Verkehrsmenge, heißt es beim VCÖ. Die Elektrifizierung von Motoren könne auch dazu beitragen, den Lärmpegel zu reduzieren.
Betriebe können Abhilfe schaffen
Abhilfe kann laut VCÖ unter anderem das betriebliche Mobilitätsmanagement schaffen. Dabei bieten Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Anreize, statt mit dem Auto mit Bahn, Bus, Fahrrad oder zumindest in Fahrgemeinschaften zur Arbeit und zurück zu pendeln.
Ausbau der Radinfrastruktur als großes Potenzial
Laut VCÖ berge in Vorarlberg der Ausbau der Radinfrastruktur großes Potenzial zur Reduktion von Verkehrslärm. Gerade auch mit Elektro-Fahrrädern seien auch längere Strecken gut bewältigbar, so Jaschinsky. „Der Ausbau der Rad-Infrastruktur ist kostengünstig und bringt einen vielfachen Nutzen. Der Umstieg vom Auto auf das Rad reduziert neben dem Lärm auch die Schadstoffbelastung und Staus und stärkt durch die Bewegung die Gesundheit“, betont sie.
Dauerhafter Lärm macht krank
Dauerhafter Lärm könne krank machen, warnt der VCÖ. Durch dauerhafte Belastung durch Lärm können beispielsweise Schlafstörungen, erhöhter Blutdruck, Herzinfarkte oder Schlaganfälle ausgelöst werden. Im Straßenverkehr steigt durch Schlafmangel zudem das Unfallrisiko.
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