Umwelt
In Seekirchen (Flachgau) züchtet Imker Josef Bayrhammer seit einiger Zeit erfolgreich varroaresistente Bienen. Ein Drittel seiner 35 Bienenvölker ist bereits komplett immun gegen die Varroamilbe. Der Parasit zählt ja zu den gefährlichsten Bedrohungen für heimische Bienen.
30.04.2025 10.52
Online seit heute, 10.52 Uhr
Rein äußerlich unterscheiden sich die Flachgauer „Superbienen“ nicht von ihren Artgenossinnen, den Unterschied machen die inneren Werte, so Bayrhammer. Er befasst sich seit sechs Jahren mit der Zucht von varroaresistenten Bienen.
„Wir versuchen es so zu machen, wie es die Natur lösen würde. Dort wäre es so, dass der Großteil der Völker sterben und nur jene überleben würden, die Eigenschaften haben, wie sie mit der Varroamilbe umgehen könne. Wir machen das ähnlich, aber beschleunigt. Sprich: wir sehen uns die Bienenvölker jedes Jahr mehrmals an und die, die sehr gut mit der Varroa zurecht kommen, sind für uns die Basis, die wir anschließend versuchen zu vermehren. So schaffen wir es, dass sich die varroaresistente Genetik verbreitet“, erklärt der Imker.
Behandlungen schwächen auch Bienen
In der Bienenzuchtgruppe Oberösterreich/Salzburg arbeiten rund 150 Imker mittlerweile daran Bienen flächendeckend gegen die Varroamilbe zu immunisieren. Dieser invasive Parasit überträgt gefährliche Viren und Bakterien auf die Bienen und frisst für die eigene Vermehrung die Bienenbrut.
Bei der herkömmlichen Bekämpfung der Varroamilbe wird der befallene Bienenstock zum Beispiel mit Ameisensäure behandelt. Das ist zwar wirksam, aber äußerst unangenehm für die Bienen, sagt Expertin Christina Hötzinger. „Der Nachteil ist, dass diese organischen Säuren oder auch andere chemische Behandlungsmittel auch die Biene schwächen“, so Hötzinger.
An varroaresistenten Bienen wird etwa in den USA oder Luxenburg bereits seit 15 Jahren gearbeitet. „Dort gibt es schon sehr gut Erfolge und Bienenvölker, die komplett ohne Behandlung überleben können und gute Erträge bringen. Das heißt, auch die Wirtschaftlichkeit der Biene bleibt erhalten“, ergänzt Imkerin Hötzinger.
Original Quelle: