„Ich mache aus meinem Herzen keine Mördergrube, ich bin zutiefst bewegt, begeistert, aber auch demütig.“ Mit diesen Worten eröffnete Dietmar Prammer (SPÖ) seine erste Rede im Amt als Linzer Bürgermeister bei den Feierlichkeiten zum ersten Mai.
Prammer: „Packen die großen Herausforderungen an“
Prammer betonte zu Beginn seiner Rede den Zusammenhalt in der Partei und bedankte sich außerdem bei den Genossinnen und Genossen für die Unterstützung auf dem Weg in das Bürgermeisteramt. Nun wolle man gemeinsam die Zukunft gestalten. „Wir packen die großen Herausforderungen an, wir nehmen die Sorgen der Menschen ernst und arbeiten an den großen Lösungen, immer mit einem ganz klaren Ziel vor Augen. Füreinander da zu sein, Arbeitsplätze zu schaffen und für faire Löhne zu sorgen und das Leben der Menschen besser zu machen. Dafür steht die Sozialdemokratie, dafür steht der 1. Mai“, sagte Prammer.
Herausforderungen gebe es außerdem im Bereich der Zweiklassen-Medizin und Bildungschancen für alle sowie der steigenden Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken.
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Einer, der in herausfordernden Zeiten für die SPÖ Oberösterreich Verantwortung übernehmen möchte, ist der Unternehmer Martin Winkler. Winkler betonte in seiner Rede die Herausforderungen im internationalen Wettbewerb.
Engergie: Winkler will Abhängigkeit stoppen
Entscheidend für den Standort Oberösterreich sei unter anderem günstige Energie. „Wir müssen Kraftwerke bauen in Oberösterreich. Wir haben Sonne, wir haben Wind, wir haben Wasser und wir haben Berge. Und deshalb müssen wir PV-Kraftwerke bauen, Windkraftwerke bauen, Speicherkraftwerk bauen, damit wir das Maximale aus unseren Stärken machen und unsere Abhängigkeit von russischen, von amerikanischen und arabischen Gas- und Öl beenden. Das ist entscheidend für Oberösterreich“, sagte Winkler. Würde das nicht passieren, würden Arbeitsplätze verloren gehen, so der Kandidat auf den Landesparteivorsitz.
In dieselbe Kerbe schlug auch Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ). „Wir müssen die Energiekosten in den Griff bekommen und gleichzeitig massiv in den Ausbau der erneuerbaren Energie und in die Energieinfrastruktur investieren. Ganz einfach, weil wir die fossile Energie in Zukunft nicht mehr so billig haben werden. Wir müssen auch Innovationen in Sachen nachhaltiger Produktion und Digitalisierung unterstützen. Denn nur so erhalten wir unsere Wettbewerbsfähigkeit und die Arbeitsplätze“, sagte der Stadtchef.
Winkler: „Herr Haimbuchner, kommen sie raus aus dem Bierzelt“
Windräder seien für Winkler ein Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit. An Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) ließ er ausrichten, er solle sich nicht im Bierzelt verstecken, sondern zur Zukunft der Energieversorgung das Gespräch suchen.
„Herr Haimbuchner, eines sage ich ihnen, mit Windkraft-Verbotszonen in ganzem Land und Schweinsbraten in der Landesverfassung werden wir nicht die Zukunft für Oberösterreich schaffen. Das ist der falsche Weg! Herr Haimbuchner kommen Sie raus aus dem Bierzelt und stellen Sie sich einer Diskussion mit mir über die Zukunft von Oberösterreich, über die Zukunft der Energieversorgung. Trauen Sie sich doch“, so Winkler.
Von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) forderte Winkler, endlich neue Kraftwerke zu bauen; der Strom würde nämlich nicht so einfach aus der Steckdose kommen, führte er weiter aus.
OÖVP mit Betriebsbesuch in Aschach
Zu einer Tradition geworden ist der „Tag der Arbeit“ auch für die Landes-ÖVP. Landeshauptmann Thomas Stelzer besuchte am Feiertag den Fruchtzubereitungserzeuger und Stärkeproduzenten „Agrana“ in Aschach an der Donau. Das Unternehmen schlitterte zuletzt wegen Werksschließungen in die roten Zahlen. Der Standort in Aschach gilt aber als gesichert.
Bei seinem Betriebsbesuch sprach Landeshauptmann Thomas Stelzer mit der Belegschaft unter anderem über eine notwendige Kraftanstrengung im Bund. Ein Stromkostenausgleich wie in Deutschland müsse her. „Deutschland hat einen Stromkostenausgleich. Österreich hat das nicht, das ist ein Nachteil, der muss behoben werden. Es braucht aber auch Anreize für Investitionen, gerade jetzt. Die Investitionsfreibeträge auszubauen und zu erweitern, wäre ein Weg, um wichtige Impulse setzen zu können“, sagte Stelzer.
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