Damals trugen die Teilneherinnen und Teilnehmer Fackeln statt der heute üblichen Stirnlampen. Vor 36 Jahren ging hier Michael Lienhart das erste Mal mit: „Auf dem Veitsberg ist die erste Blase aufgeplatzt. Das hat einen Brenner gegeben, aber ich bin einfach weitergegangen und weitergegangen und so habe ich eigentlich den ersten Vierbergler gemacht. Und das hat mich so angetan, dass ich gesagt habe, ich gehe wieder.“
Vierbergelauf vor mehr als 50 Jahren
Mittlerweile sind es bis zu 6000 Menschen die, sich am Dreinagelfreitag beim Vierbergelauf auf den Weg über die heiligen vier Berge machen. Es wurde eine Massenveranstaltung, die niemand organisiert. Ein Film, der im Rahmen von Kärnten privat abgegeben wurde, zeigt Bilder eines sehr ambitionierten Amateurs, der den Brauch vor etwa 55 Jahren zeigt.
Alte Aufnahmen mit „alten“ Bekannten
Als der Film gedreht wurde, gab es noch keine Sommerzeit. Den Ulrichsberg erreichten die Teilnehmer daher schon bei Tageslicht. In Karnberg gab es noch keine Feldmesse mit dem Bischof. Einige Teilnehmer erkannte Lienhart im alten Film: „Es sind ein paar alte Vierbergler drinnen gewesen, mit denen ich gegangen bin. So wie zum Beispiel der Pirker Lorenz von Großbuch. Der ist seinerzeit als erfahrener, alter Kreuzträger gegangen. Von dem habe ich auch viel abgeschaut und gelernt.“
Originalkommentar von Hans Zitko
Damals ging nur eine kleine Gruppe hinter dem Kreuzträger. Ein paar hundert Menschen taten sich die Strapazen an. Zu Mittag fiel dann der Anstieg auf den Veitsberg schon sichtlich schwer. Es ging hinauf über die „Blutwiese“, aber auch auf dem dritten Berg war das Ziel noch weit.
Donnerstagnacht geht es wieder los
In der Nacht von 1. auf 2. Mai 2025 geht es für viele Wallfahrer wieder los: Punkt Mitternacht startet auf dem Magdalensberg der heurige Vierbergelauf.
„Und die Bäuerinnen haben alle Hände voll zu tun, um dem Ansturm der Wallfahrer nachzukommen“, lautet der Originalkommentar des Filmers, Hans Zitko. Schon damals sah er Veränderungen: „Offen gesagt, viele Teilnehmer fassen den Vierbergelauf als Fitmarsch auf.“
Sind eine große Familie
Der sportliche Aspekt trat bis in die heutige Zeit sicherlich in den Vordergrund. „Aber als Vierbergler bist du für alles offen“, sagte Lienhart: „Jeder geht dafür, wie er glaubt. Ob er für den Sport geht, ob er für die Kirche geht oder für jemanden, der zu Hause krank ist. Du bist mit allen per Du. Es gibt kein Sie und wir sind einfach eine große Familie.“
Fotostrecke mit 14 Bildern
Die letzten Kilometer am Nachmittag fielen schwer, doch auch die Erleichterung nahm sichtbar zu. Die letzte Messe gab es auf dem Lorenziberg. Und damals wie heute heißt es für die Pilger: „Bis zum nächsten Jahr“, denn nach dem Vierbergelauf ist vor dem Vierbergelauf.
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Kärnten heute“ in ORF 2 am 30.4.2025.
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