Riedlingsdorf: Innovation bringt Kohle

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Wirtschaft


Seit knapp 27 Jahren betreibt die Firma Sonnenerde in Riedlingsdorf (Bezirk Oberwart) ein Kompostierwerk und erzeugt dort fruchtbare Erden. Am Mittwoch eröffnete das Unternehmen eine eigene Industrieanlage für Pflanzenkohle-Produktion im großen Stil.

Laut den Betreibern handelt es sich bei der neuen Anlage in Riedlingsdorf um die weltweit erste Gesamtanlage für die Produktion von Pflanzenkohle aus organischen Reststoffen. Laut Geschäftsführer Gerald Dunst ist Pflanzenkohle ein „Game-Changer“ im Klimaschutz, weil es sich dabei um gebundenes CO2 handelt. „Durch die Anwendung im Boden können wir erstmals eine künstlich hoch fruchtbare Erde erschaffen, die auch stabil über tausende Jahre fruchtbar bleiben wird“, so Dunst.

Erste industrielle Pflanzenkohle-Produktionsanlage eröffnet

Die Firma Sonnenerde in Riedlingsdorf betreibt seit etwa 27 Jahren ein Kompostierwerk. Nun gelang dem Unternehmen ein neuer Meilenstein in der Firmengeschichte. Es wurde die weltweit erste industrielle Pflanzenkohle-Produktionsanlage eröffnet.

13 Millionen Euro wurden investiert

Seit 17 Jahren forscht Sonnenerde an der Produktentwicklung. Düngemittel etwa könnten langfristig der Vergangenheit angehören. Wie Geschäftsführer Dieter Dunst erklärt, ist es bei normalen Substraten der Fall, dass sie nach spätestens einem Jahr nachgedüngt werden müssen. Bei der Pflanzenkohle sei das anders. „Mit unserer BIO-Schwarzerde braucht man nie mehr düngen, im Gegenteil, die Fruchtbarkeit steigt sogar“, so Dieter Dunst.


Landesmedienservice Burgenland/Büro LH-Stv.in Haider-Wallner

Die neue Produktionshalle in Riedlingsdorf

Bis so eine Anlage steht, braucht es Zeit, Geduld und vor allem viel Geld. Der „Kohloss“ war für die Firma Sonnenerde ein Mammutprojekt. Das Unternehmen investierte rund 13 Millionen Euro und das bei einem Jahresumsatz von circa zwei Millionen Euro. „Wir haben dieses Geld genommen, um noch mehr in Richtung Klimaschutz zu kommen“, sagt Dieter Dunst. „Nachdem der Kohlemarkt und Erdenmarkt für uns jetzt wirklich angesprungen ist, können wir die Kohle, die dabei entsteht, auch vermarkten und kommen damit erstmals in der Firmengeschichte in eine wirklich sinnvolle Wirtschaftlichkeit hinein“, ergänzt Gerald Dunst.

Eröffnug Sonnenerde Riedlingsdorf


Landesmedienservice Burgenland/Büro LH-Stv.in Haider-Wallner

Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Anja Haider-Wallner (2.v.r.), Landesrat Dr. Leonhard Schneemann (l.) und Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller (r.) mit den beiden Geschäftsführern von Sonnenerde Riedlingsdorf, CEO Gerald Dunst (Mitte) und CEO Dominik Dunst (2.v.l.).

1.400 Tonnen pro Jahr

Unterstützung bekam Sonnenerde von privaten Investoren, der EU und dem Land. „Solche Unternehmen braucht das Burgenland, die solche innovativen Leistungen anbieten, die auch dem Klima nützen“, sagt Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ). Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner (Grüne) zeigte sich erstaunt von der Entwicklung des Unternehmens. „Wir können wirklich stolz darauf sein, dass wir solche Unternehmen im Burgenland haben“, so Haider-Wallner. Pro Jahr sollen im „Kohloss“ 1.400 Tonnen Pflanzenkohle hergestellt werden.

Original Quelle:

orf.at

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