Österreichisches Guard-Quartett buhlt um BSL-Finals

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Der Titelverteidiger erreichte per „Sweep“ das Semifinale – und stellte damit einen neuen Vereinsrekord auf.

UNGER STEEL Gunners Oberwart sind mittlerweile saisonübergreifend seit sieben Playoff-Spielen ohne Niederlage und mit einem weiteren Erfolg würde die acht Spiele lange Postseason-Winning-Streak vom BC Vienna aus den Playoffs 2022 egalisiert werden. Zu Klosterneuburgs All-Time-Record (13) zwischen 1997 und 1999 fehlen den Burgenländern noch deren sechs Siege.

Das 3:0 im Viertelfinale über die BOSCO Bulls war hart erkämpft, in allen drei Begegnungen mussten die Gunners zumindest ein minus elf wegknabbern – ausgemacht haben sie die Serie dann erst nach einer Double-Overtime.

Am Donnerstag (ab 18.00 im LIVE-Stream >>>) geht es gegen Traiskirchen, ihren Semifinalgegner aus der Vorsaison. Damals ermöglichte ein 70:69 in Spiel fünf den Kanonieren den Aufstieg. Mittlerweile ist es bereits die fünfte Playoff-Konfrontation (alle im Semifinale) dieser beiden Teams – nur im Jahr 2000 setzten sich die Lions (3:0) durch.

Die Arkadia Traiskirchen Lions knockten im Viertelfinale die BK IMMOunited Dukes aus, gewannen als schwächer gesetztes Team die Serie 3:1. Dabei sind die Niederösterreicher – und das schon seit Wochen – nicht komplett angetreten. Für die Semifinalserie sollten aber alle Akteure wieder fit sein.

Güttls doppelt-offene Rechnung

Nationalteam-Guard Benedikt Güttl, der erst vergangenen Sommer nach fünf Saisonen in Gmunden zu Traiskirchen zurückkehrte, hat mit Oberwart nun eine doppelte Rechnung offen – denn im Vorjahr war er auch mit den Swans an den Gunners gescheitert.

Für den anstehenden Vergleich strotzt der 31-Jährige aber vor Selbstvertrauen: „Unser Puzzle ist schon sehr gut zusammengebaut – jeder kennt und nimmt seine Rolle an. Wir haben aktuell eine hervorragende Stimmung in der Mannschaft und das gibt uns einen unglaublichen Boost.“

Und eine Leichtigkeit: denn in der Serie gegen die Dukes fielen bei den „Löwen“ auch die Dreier, zweimal waren es 50 Prozent.

Güttl beschreibt Oberwart als sehr physisches Team, das körperbetont spiele und sieht neben MVP-Kandidaten Robert Allen – „Bis zu einem gewissen Grad kann man ihm gar nicht alles wegnehmen, aber wir werden ihn so gut es geht außerhalb der Zone halten, vielleicht doppeln und ihn forcieren, mehr zu werfen.“ – auch Sebastian Käferle als Schlüsselfaktor am Weg zum Aufstieg: „Über ihn läuft fast alles, er hat in der Serie gegen Kapfenberg den Unterschied gemacht.“

„Sie machen bei den Lions den Unterschied“

Sebastian Käferle, Güttls Pendant auf Seiten der Gunners, kratzte im dritten Viertelfinale gegen die Bulls an einem Triple-Double (9 PTS, 12 RB, 7 A). Er sieht die Vorzüge der Lions bei den Guards, und in der Neutralisierung eben von Güttl und Russell den Schlüssel zum Erfolg.

„Diese beiden Spieler machen bei Traiskirchen den Unterschied. Sie sind vor allem offensiv ihre großen Optionen, das gilt es zu unterbinden. Defensiv bestechen sie durch eine sehr gute Balance zwischen Halfcourt-Verteidigung und aggressivem Pressing, hier müssen wir smart sein und versuchen, ihnen unser Tempo aufzuzwingen“, so der Oberwarter Kapitän.

Die Lions stehen bereits zum 18. Mal im Semifinale – nur in fünf Fällen haben sie den Semifinal-Opener auch gewonnen. Oberwart nimmt zum 17. Mal an einer Halbfinal-Serie Teil, deren Bilanz ist mit neun Siegen im jeweils ersten Semifinalspiel deutlich besser.

Gmunden muss Eisenstadts „Flow“ brechen

„Wels war ein schwieriger Gegner, aber wir waren im Flow“, erzählt Lukas Hahn, der mit den COLDAMARIS BBC Nord Dragonz für die bisherige Sensation in dieser Postseason gesorgt hat.

Aus der Qualifikationsrunde kommend haben die Burgenländer Titelmitfavoriten und Number-2-Seed Raiffeisen Flyers Wels mit 3:1 aus dem Bewerb genommen – inklusive Dreifach-Overtime und Walk-Off-Series-Win am Buzzer. Ob die „Drachen“ damit ihr Pulver gar schon verschossen haben?

„Sicher nicht. Unser Hunger ist groß und unser Luxus ist, dass jeder Spieler plötzlich explodieren kann“, so der Steirer in Diensten der Burgenländer, der im entscheidenden Viertelfinalduell 18 Punkte (6/11 Dreier) warf und damit seine Break-Out-Season fett unterstrich.

Für das bevorstehende Duell mit den Raiffeisen Swans Gmunden – gegen die Oberösterreicher haben die Dragonz noch nie ein Spiel gewonnen.

Aber dieser Fakt wurde ja auch schon vor der Wels-Serie (über)strapaziert – weiß Hahn, wo man ansetzen muss: „Wir müssen Daniel Friedrich unter Kontrolle haben, er macht 75 Prozent der Gmundner Offensive aus. Und wir brauchen die gleiche Intensität, mit der wir gegen Wels aufgetreten sind – dieses Energielevel müssen wir wieder auf das Parkett bringen.“

„Viel Gegenwehr spürten wir nicht“

Gmunden „sweepte“ sich fast im Schongang ins Semifinale, mit dem UBSC Raiffeisen Graz hatten die Oberösterreicher wenig Probleme. „Viel Gegenwehr spürten wir nicht. Es wird nun interessant zu sehen, ob uns das vielleicht ein wenig schadet oder eben, weil wir gut regeneriert sind, es auch in die andere Richtung geht“, erklärt Daniel Friedrich.

Der Favorit auf den Title Most Valuable Austrian Player sieht Gefahr in der Explosivität der Eisenstädter Guards Rayshawn Mart und Austen Awosika: „Sie haben gezeigt, dass sie Tempo halten und mit Druck umgehen können. Wir müssen sie aus der Transition halten – das geht nur über eine konsequente, gut exekutierte Offensive und wenige Turnover. Wir dürfen ihnen keinen Run geben.“

Auf Gmunden wartet nun zum fünften Mal ein Semifinal-Duell mit einem Team aus dem Burgenland. Alle vier bisherigen Serien haben die Oberösterreicher für sich entscheiden können.



Original Quelle + Bild:

laola1

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