FIS verkündet Vermartkungsdeal mit allen großen Verbänden „außer Österreich“.
Es war der Kernpunkt, an dem Johan Eliasch seine Präsidentschaft im Internationalen Skiverband FIS festmachte: die zentrale Vermarktung der Medien- und Werberechte im alpinen Skiweltcup. Grundsätzlich wurde diese von den nationalen Verbänden, die bisher als Veranstalter der Rennen diese selbst vermarkteten, auch nicht abgelehnt. Allerdings entstand rund um Eliasch‘ Vorgehensweise ein Streit, wann und wie diese Zentralisierung umgesetzt werden könne. Nun ist, teilt die FIS mit, weißer Rauch aufgestiegen. „Die FIS und die nationalen Skiverbände bringen die zentrale Vermarktung der Medien- und Übertragungsrechte unter Dach und Fach“, hieß es in einer Aussendung. Im zweiten Satz kam dann das „aber“, denn: Alle wichtigen Verbände, außer Österreich, einigten sich.
Acht Jahre lang wird demnach die Agentur Infront ab 2026/27 den Weltcup alle Rennen, außer jene in Österreich, vermarkten. „Mit einem zentralisierten Ansatz für die internationalen Medienrechte nimmt der Sport sein Schicksal selbst in die Hand“, sagte Eliasch. „Dieser bahnbrechende Schritt wird es uns ermöglichen, unser Produkt gemeinsam zu entwickeln, den kommerziellen Wert zu maximieren, neue Zielgruppen anzuziehen und schließlich die Preisgelder für die Athlet:innen zu erhöhen.“ Der Schweizer „Blick“ sprach dahingehend von einem „Erfolg“ für Eliasch.
Der ÖSV und sein Generalsekretär Christian Scherer sehen das anders. „Es war absehbar, dass es passiert. Aber per se ist es nichts Weltbewegendes. Jene Verbände, die künftig mit FIS/Infront zusammenarbeiten, haben bisher schon mit Infront gearbeitet. Der ÖSV hat bisher nicht mit Infront gearbeitet und wird das auch mit der Kombination FIS/Infront nicht tun. was die Vermarktung betrifft.“ Man müsse sich aber auch nicht davor fürchten, dass der Weltcup nun einen Bogen um Österreich machen werde, sagte Scherer: „Der Skisport braucht Highlights, wir haben sie. Und der FIS-Präsident hat uns auch schriftlich mitgeteilt, dass ein Weltcup ohne Österreich nicht vorstellbar ist. Aber es ist auch zu verstehen, dass er verärgert ist.“
Das Problem: Der ÖSV hat teilweise Vereinbarungen, die noch Jahre laufen, „erst kürzlich haben wir einen Vertrag verlängert. Und wir werden alsbald weitere Verlängerungen bekanntgeben, wenn auch nicht so glamourös wie die FIS“, sagte er.
Michael Schuen
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