Soziales
So viele Menschen wie noch nie haben in der abgelaufenen Saison in der Winternotschlafstelle in der Richard-Berger-Straße in Innsbruck übernachtet. In den sechs Monaten verzeichnete das Rote Kreuz Innsbruck 4.545 Nächtigungen. Nicht alle konnte aufgenommen werden.
30.04.2025 11.05
Online seit heute, 11.05 Uhr
Da die Notschlafstelle immer wieder an die Grenzen ihrer Auslastung geriet, mussten immer wieder Menschen abgewiesen werden. Zu dem Engpass kam es trotz der Aufstockung von 21 auf 26 Betten seit der Weihnachtszeit.
Laut dem Roten Kreuz stieß die Notschlafstelle laufend an ihre Kapazitätsgrenzen und konnte den Bedarf nicht decken. Außerdem war die Notschlafstelle bereits in der zweiten Saison sechs Monate statt fünf Monate geöffnet.
Bedarf für ganzjährig geöffnete Notschlafstelle
Beim Roten Kreuz sieht man Bedarf für eine ganzjährige Notschlafstelle. Stefan Biebel, Leiter der Abteilung Gesundheit und Soziale Dienste beim Roten Kreuz Innsbruck, begrüßt, dass die Stadt Innsbruck und das Land Tirol über eine ganzjährige Notschafstelle nachdenken.
Vom Roten Kreuz heißt es, immer mehr obdachlose Menschen würden in Innsbruck auf der Straße landen. Neben der generellen Teuerung und einer zunehmenden Armut würden die hohen Wohnungskosten und zu wenig leistbarer Wohnraum die Lage verschärfen.
Bilanz für das Jahr 2024
Beim Roten Kreuz Innsbruck wurde auch anderweitig Bilanz gezogen. So zeigte sich, dass 2024 die Einsatzkräfte rund 56.760 Mal für Rettungs- und Notarzteinsätze sowie für Krankentransporte ausrückten. Die Tafel gab 48.450 Kilogramm Lebensmittel an 6.670 Kundinnen und Kunden aus, die damit 14.860 Personen versorgen konnten. Für Essen auf Rädern wurden über 199.000 Menüboxen ausgeliefert. Der Hausnotruf bearbeitete 79.082 Alarme von 7.158 teilnehmenden Haushalten.
Das „Textil“ konnte 1.205 Menschen mit Second-Hand-Kleidung unterstützen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krisenintervention absolvierten 10.209 Bereitschaftsstunden. Das Bildungszentrum bildete 7.439 Personen in 516 Kursen zu Ersthelferinnen und Ersthelfern aus.
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