Nationalpark Neusiedler See droht finanzieller Engpass

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Die österreichische Bundesregierung musste in jüngster Vergangenheit an zahlreichen Stellen im Bundesbudget den Sparstift ansetzen und zahlreiche Kürzungen vornehmen. Durch eine bundesweite Sparmaßnahme droht nun dem Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel ein finanzieller Engpass. Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner (Grüne Burgenland) kündigt Gespräche mit der Bundesregierung an. 

BURGENLAND. Durch seine enorme Artenvielfalt, den Neusiedler See als einer der wenigen Steppenseen Europas und viele weitere Besonderheiten des Areals zählt der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel zu den wichtigsten Naturräumen Österreichs, welcher geschützt werden muss. Zum Erhalt des Lebensraumes wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte umgesetzt. 

Durch angekündigte Sparmaßnahmen der neuen Bundesregierung könnte der Nationalpark bald vor einem finanziellen Engpass stehen, wie vonseiten des Landes Burgenland erklärt wird. Werden die Einsparungen Realität, ist die Reduktion des Bildungsprogramms für Kinder nötig. Auch geplante Renaturierungsmaßnahmen müssten neu geprüft werden. Die burgenländische Landeshauptmann-Stellvertreterin und Referentin für Klima- und Naturschutz, Anja Haider-Wallner, kündigte bei einem Besuch im Nationalpark an: „Unser Ziel ist es, den Nationalpark zu stärken. Es ist unerlässlich, dass sich der Bund gleichermaßen beteiligt.“

Gestrichene Projekte und Einsparungen

In den vergangenen Jahren wurde die Gesamtfläche des Nationalparks in Illmitz um rund 150 Hektar erweitert. Das von der EU mitfinanzierte Projekt “LIFE Pannonic Salt” hält das Wasser in der Region und schützt so die wertvollen Sodalacken. Eine zusätzliche Erweiterung des Nationalparks im Bereich des Hanság ist bereits im Laufen, doch all jene Projekte kosten Geld und durch die Sparmaßnahmen der Bundesregierung könnten einige dieser nicht mehr umgesetzt werden. In Gesprächen mit der Nationalpark-Verwaltung wurde die Sorge über drohende Budgetengpässe bestätigt. Steigende Personal- und Pachtkosten binden das verfügbare Budget vollständig, zusätzlicher Spielraum besteht nicht.

Im Zuge drohender Budgetkürzungen könnten primär Bildungsangebote im Nationalpark reduziert werden. Betroffen wären Exkursionen, mehrtägige Programme und das Ferienangebot. Im Projekt „Klimaschutz macht Schule“ erreichten Rangerinnen und Ranger bereits rund 4.500 Kinder.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner mit Direktor Johannes Ehrenfeldner (rechts) und Daniel Bayer (links) vom Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel. | Foto: Büro LH-Stv.in Haider-Wallner

Auch Renaturierungsmaßnahmen stehen auf der Kippe, sollten Fördermittel – wie derzeit absehbar – ausbleiben. „Wichtige Förderungen werden gestrichen, während klima- und umweltschädliche Subventionen bleiben“, kritisiert Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner. „Die Bundesregierung spart beim Umwelt- und Klimaschutz, während Milliarden für Autobahnen verbaut werden.“ Sie kündigte bei einem Besuch im Nationalpark Gespräche mit dem Bund an.

Naturschutz und Bildung im Burgenland

Mit dem neuen Arbeitsprogramm „Zukunftsplan Burgenland 2030“ bekennt sich die burgenländische Landesregierung klar zu Klima- und Naturschutz. Geplante Investitionen in Infrastruktur, Bildung und naturverträgliche Freizeitangebote sollen auch den Nationalpark langfristig stärken.

“Es ist kurzsichtig, ausgerechnet bei Kindern und Jugendlichen zu sparen”, schließt Haider-Wallner überzeugt: „Frühzeitige Bewusstseinsbildung bei Kindern und Jugendlichen ist ein Schlüssel zum Erfolg. Klimaschutz und Naturschutz müssen langfristig gedacht werden”.

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Original Quelle + Bild:

meinbezirk.at

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