Kritik an Sparmaßnahmen der ÖGK

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Gesundheit


Durch die am Dienstagabend bekannt gewordenen Einsparungen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) wird es künftig für Patientinnen und Patienten überwiegend mühsamer und teurer. Die Patientenanwältin spricht von einem Schlag ins Gesicht für Betroffene.

Einerseits soll die Rezeptgebühr auch für Transportfahrten kommen. Wer orthopädische Schuhe braucht, muss aber, wie vor der Pandemie auch, wieder mehr dazuzahlen. Genehmigungspflichten sollen für Physiotherapie und auch teure Untersuchungen wie CT- und MRT kommen – mehr dazu in ÖGK wälzt Pläne für Sparpaket (news.ORF.at).

„Es trifft die Falschen“

Klare Worte gibt es dazu von der Kärntner Patientenanwältin Corinna Smrecnik: „Was hier passiert, ist schlichtweg ein Schlag ins Gesicht für all jene, die jeden Monat ihre Beiträge zahlen und darauf vertrauen, im Krankheitsfall gut versorgt zu sein. Der Sparkurs der ÖGK trifft genau die Falschen. Ich höre in der Patientenanwaltschaft täglich von Menschen, die aus finanziellen Gründen notwendige Therapien verschieben oder gar nicht antreten. Das ist nicht nur tragisch, sondern wirklich gefährlich.“

Ärztekammer nicht zufrieden

Der Obmann der niedergelassenen Ärzte in der Kammer, Wilhelm Kerber, gesteht der ÖGK Spardruck zu. Mit den konkreten Maßnahmen ist er nicht zufrieden. Er habe zwar nichts gegen Bewilligungspflichten, aber: „Es wird für die Patienten ein höherer Aufwand sein, sowohl bürokratisch, als auch finanziell. Das ist eine Angelegenheit zwischen Versicherung und dem Patienten, nicht zwischen dem Arzt und dem Patienten. Patientenfreundlich ist das nicht.“

Die Ärztekammer habe der Gesundheitskasse bereits Sparvorschläge unterbreitet. Dabei geht es einerseits um Immobilien und die Verwaltung der ÖGK, andererseits auch um die Rehabilitationseinrichtungen der ÖGK, die von dieser selbst betrieben werden: „Die könnte man der Pensionsversicherung überantworten. Rehabilitation ist ja eigentlich Angelegenheit der Pensionsversicherung. Das würde die österreichische Gesundheitskasse in Millionenbereichen jährlich entlasten.“

Original Quelle:

orf.at

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