KikaLeiner-Mitarbeiter sollen in die Pflege wechseln

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Das Land stellt gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) drei Mio. Euro zur Verfügung, sagte Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) in einer Pressekonferenz am Mittwoch in St. Pölten. Betroffene können von 1. Mai 2025 bis Ende 2026 eintreten, sie erhalten Stiftungsarbeitslosengeld sowie monatlich 100 Euro Ausbildungszuschuss, erklärte Sandra Kern, Landesgeschäftsführerin des AMS Niederösterreich.

Von den rund 550 betroffenen kikaLeiner-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern in Niederösterreich haben sich um die 90 beim AMS gemeldet, davon haben laut Kern 25 wieder einen Job gefunden. Einige sind direkt zu anderen Arbeitgebern gewechselt, bei vielen Betroffenen laufen noch Kündigungsfristen.

Langzeitarbeitslosigkeit entgegenwirken

Die Arbeitsstiftung wurde bereits vor einigen Monaten vom Landtag sowie der Landesregierung beschlossen und ist laut Rosenkranz ein Instrument, um „Langzeitarbeitslosigkeit zu vermeiden, den Betroffenen neue Perspektiven zu bieten und gleichzeitig dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken“. Im Zentrum stehe die Vermittlung in Mangelberufe und die Pflege, sagte die Landesrätin: „Wir wollen so viele wie möglich dazu bringen, in die Pflege zu gehen.“ Als Stiftungsträger wurde AGAN (ArbeitGeber & ArbeitNehmer – Gesellschaft zur Förderung der Niederösterreichischen Wirtschaft) beauftragt.

Betroffen von der Insolvenz sind nicht nur Handelsangestellte, sondern auch Lager- und Restaurantmitarbeiter, sagte Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich. Sie würden mit einer beruflichen Qualifizierung neue Perspektiven erhalten. Wirtschaftskammer-Niederösterreich-Präsident Wolfgang Ecker bezeichnete die Stiftung als „wichtige Brücke für die Betroffenen von einer schwierigen Ausgangslage zu neuer Zuversicht“.

Gewerkschaft fordert dauerhafte Arbeitsstiftung

Für den Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Niederösterreich, Michael Pieber, ist die Stiftung ein „wichtiger Schritt, um für Betroffene eine berufliche Perspektive zu eröffnen“. Allerdings seien auch viele andere Betriebe und Branchen von Insolvenzen und Arbeitsplatzverlusten betroffen. „Daher fordern wir von der Landesregierung, dass eine dauerhafte Arbeitsstiftung des Landes, wie es sie etwa in Wien im Rahmen des WAFF gibt, einzurichten“, teilte Pieber in einer Aussendung mit.

„Wir wollen keine Parallelstrukturen zum AMS aufbauen“, betonte Rosenkranz dazu auf Nachfrage. Durch einen Erweiterungsbescheid könne der Kreis der Anspruchsberechtigten der Arbeitsstiftung ausgeweitet werden. „Wir sind vorbereitet und haben mit dieser Stiftung eine Basis geschaffen“, hielt die Landesrätin fest.

KikaLeiner hatte nach erfolgloser Investorensuche Anfang Dezember Konkurs angemeldet. Von der Insolvenz sind rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Österreich betroffen. Im Rahmen des Konkursverfahrens haben rund 2.400 Gläubiger bisher 316 Mio. Euro an Forderungen angemeldet. Davon wurden 63 Mio. Euro vom Masseverwalter anerkannt. Die Möbelkette hat Ende Jänner die verbliebenen 17 Standorte in Österreich geschlossen – mehr dazu in KikaLeiner-Filialen schließen endgültig (noe.ORF.at; 28.1.2025).

Original Quelle:

orf.at

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