Jede dritte Person im Burgenland betroffen

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Ob Schwerverkehr, hohe Tempolimits, Mopeds, Motorräder, Flug- oder Schienenverkehr – der Verkehrslärm im Burgenland betrifft jede dritte Person. Das zeigt eine aktuelle Analyse des VCÖ (Verkehrsclub Österreich). Laut Umfrage nennen 78 Prozent der Anrainerinnen und Anrainer den Kfz-Verkehr als Hauptursache für die Lärmbelastung.

BURGENLAND. Wo gehobelt wird, fallen Späne und wo Verkehr, da lässt auch die Lärmbelastung nicht lange auf sich warten. Im Burgenland sind 85.000 Personen, 33,3 Prozent aller Menschen über 16 Jahre, von Verkehrslärm betroffen, wie eine Analyse des VCÖ (Verkehrsclub Österreich) zeigt. Ganz vorn mit dabei sind die Lärmbelastung durch den Kfz-Verkehr (Pkw, Lkw, Busse, Motorrad, Moped) und den Flugverkehr. 

Trotz geringer Verkehrsleistung haben Motorräder und Mopeds einen auffallend hohen Anteil am Lärm durch Kfz, wie ferner angemerkt wird, doch es gibt Hoffnung: Durch gezielte Maßnahmen kann die Lärmbelastung in bestimmten Gebieten eingedämmt und reduziert werden. Dies sei auch dringend notwendig, wie vonseiten des VCÖ betont wird, denn Schlafstörungen, erhöhter Blutdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle können durch dauerhafte Lärmbelastung verursacht werden.

Hohe Lärmbelastung durch Lkw-Transitverkehr

Wie die Analyse der Mobilitätsorganisation, basierend auf Daten des Mikrozensus der Statistik Austria, ergibt, sind eine Vielzahl an Menschen im Burgenland (33 Prozent) von Verkehrslärm betroffen. Speziell der Lkw-Transitverkehr trägt zum Kfz-Verkehrslärm bei, wie erklärt wird. 78 Prozent der Befragten geben den Kfz-Verkehr als Ursache an.

Innerhalb des Kfz-Verkehrs wird der Lärm des Schwerverkehrs, der Lkw und Busse umfasst, am häufigsten als Lärmerreger genannt, nämlich von 29.400 Personen. 19.800 Personen werden vom Lärm des Autoverkehrs belastet, nur geringfügig mehr als von Mopeds und Motorrädern, deren Lärm trotz ihres sehr geringen Anteils an der Verkehrsleistung von 17.200 Personen als belastend erlebt wird. Weitere 19 Prozent der von Verkehrslärm betroffenen Personen geben zudem den Flugverkehr, drei Prozent den Schienenverkehr als Ursache an. 

Zahlreiche Studien belegen, dass dauerhafter Lärm krank machen kann. Schlafstörungen, erhöhter Blutdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle können Folgen von dauerhafter Lärmbelastung sein. Durch den (durch Lärmbelastung verursachten) Schlafmangel sinkt zudem die Stressresistenz einer Person und es kann etwa zu einem erhöhten Unfallrisiko im Straßenverkehr kommen, da die Konzentration nachlässt. 

Auch der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und der Radinfrastruktur kann zur Verringerung der Lärmbelastung beitragen. | Foto: Preineder

„Im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung ist der Verkehrslärm zu verringern. Die gute Nachricht ist, dass es erstens wirksame Maßnahmen gibt und zweitens diese auch rasch umgesetzt werden können.“
Katharina Jaschinsky, VCÖ-Expertin

Maßnahmen gegen den Verkehrslärm im Burgenland

Betroffene Gemeinden und Gebiete im Burgenland können nachweislich durch niedrigere Tempolimits hörbar die Lärmbelastung reduzieren. Tempo 30 statt 50 wird vom menschlichen Gehör etwa so empfunden, als würde sich die Verkehrsmenge halbieren. Ab etwa 30 km/h übertönen bei Pkws die Rollgeräusche die Motorgeräusche. Rollgeräusche werden auch von Elektroautos verursacht. Der Nutzen des leiseren Elektromotors kann also nur in Tempo 30-Zonen voll ausgeschöpft werden, ganz im Gegensatz zu Mopeds, Motorrädern und Lkws, bei welchen auch bei höheren Geschwindigkeiten der Motorlärm überwiegen. Hier hilft etwa die Elektrifizierung der Antriebe, um die Lärmbelastung einzudämmen.  

Auch auf Freilandstraßen lässt sich die Lärmbelastung durch Tempo 80 statt 100 deutlich senken. Auf Autobahnen und Schnellstraßen empfiehlt der VCÖ in lärmbelasteten Gebieten Tempo 100 statt 130, um Anrainerinnen und Anrainer besser zu schützen. Auch der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und der Radinfrastruktur kann zur Verringerung der Lärmbelastung beitragen. 

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