Im Vorfeld der Veranstaltung sagte Initiator Hans Lobitzer, der Direktor der Wiener Schule für Sozialberufe, unter anderem folgendes: „Die zweite Inklusive Bühne steht vor der Tür, am Dienstag, dem 6. Mai ist es wieder so weit. Die erste Inklusive Bühne wurde von Bürgermeister Michael Ludwig und Sozialstadtrat Peter Hacker mit dem „Goldenen Staffelholz der Stadt Wien“ ausgezeichnet. Ich bin mir sicher, dass es wieder ein Fest der Kreativität und des Miteinanders wird.“
Moderiert wird die Veranstaltung diesmal vom Niederösterreicher Andreas Onea, mit fünf Paralympics-Teilnahmen und zwölf Medaillen bei internationalen Großereignissen, Österreichs erfolgreichster Para-Schwimmer. Er verlor im Jahre 1998 als Kind bei einem Autounfall seinen linken Arm. Seinen größten sportlichen Triumph feierte er 2016 mit Bronze bei den Paralympics in Rio de Janeiro, womit er sich seinen großen Traum vom Paralympics-Podium erfüllte. Neben seiner Karriere als Spitzensportler ist Andreas Onea u. a. als Moderator aktiv. Mit seinen Vorträgen setzt er sich für Inklusion, Motivation und persönliche Weiterentwicklung ein und inspiriert Menschen, an ihre Möglichkeiten zu glauben.
Weiters werden noch viele Persönlichkeiten auf der Bühne erwartet, unter anderem Österreichs bekanntester und erfolgreichster Mundmaler Paulus Ploier, der seit vielen Jahren Vollmitglied der Vereinigung der mund- und fußmalenden Künstler in aller Welt e. V. (VDMFK – www.vdmfk.com) ist, sowie Daniel Stockenreitner, Evelyne Faye, die Special Dance Crew Wien, und und und.
Mundmaler Paulus Ploier`s Herausforderung auf der Bühne wird sein, dass er als Multifunktionstalent nur 10 Minuten Zeit hat, um über sich zu sprechen, über sein Leben vor und nach seinem Unfall, über seine Musik, die Eigentherapie, über die Mundmalerei und in dieser Zeit auch noch eine Mundmaldemonstration unterbringen möchte.
Paulus Ploier sagte vor einigen Tagen am Telefon über Inklusion unter anderem folgendes: „Ich sage nur so viel, dass wenn die Menschheit das Bewusstsein durchdringt, dass wir alle zusammen, alle gemeinsam, eins sind, dies jeder in seiner Besonderheit und Einzelartigkeit sein darf und sich entfalten darf, dann haben wir den Zenit des Humanismus angestoßen, der sich wiederum Inklusion nennt.“
Das ist Paulus Ploier`s Definition zum Thema Inklusion, weil es mehr darum geht als nur bei jeder Person zu sehen, dass sie genauso behandelt werden wie normale Menschen, denn was ist normal und dazu zitiert Mundmaler Paulus Ploier immer wieder gerne seine Frau Monika, welche anlässlich einer Veranstaltung folgendes sagte:
„Bei uns (Anmerkung: Paulus und mir) sieht man den Rollstuhl, aber jeder hat ihn doch und keiner will ihn“.
Mundmaler Paulus Ploier dazu im Interview weiter:
„Wie viele Menschen haben einen Rollstuhl, den man aber nicht sieht. Allein diese Aussage, darf das Bewusstsein ausbreiten, dass wir eigentlich alle eins und gleich sind. Es mögen viele Menschen mit sichtbarer Behinderung herumlaufen, aber es gibt genug Menschen, wo man es nicht sieht. Jede Person hat sein Packerl zu tragen, nur diese Packerl sind beim einen vielleicht ein bisschen größer oder kleiner, jedenfalls es geht nur um eins. Wenn wir alles was ist, was lebt, egal was es ist, alles was um uns ist, wenn wir dem mit Würde und Achtung begegnen, dann ist es quantenphysikalisch klar, dass wir das auch zurück bekommen. Es reflektiert wie ein Spiegel rückwärts. Das Umfeld ist ein Spiegel und es geht darum, wenn wir Probleme haben, nicht konfliktfrei zu werden, sondern konfliktfähig werden, weil auch hier wieder die Würde und Achtung drinnen ist, wie wir Konflikte lösen. Der Mensch ist die einzige Spezie auf dieser Welt, das Einzige was lebt, was Konflikte anders lösen kann, könnte, als nur Flüchten oder Kämpfen und trotzdem macht der Mensch Kriege. Also nehmen wir doch bitte unser Werkzeug, welches wir bekommen haben, das Wort zu sprechen, zu kommunizieren, denn über die Kommunikation wäre es viel einfacher Konflikte zu lösen, ohne sich selbst oder andere zu verletzen. Ich freue mich auf die Veranstaltung in Wien und hoffe, dass ich auch meinen Beitrag leisten kann.“
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