Das Camp der 170 österreichischen Blauhelme, die zur UNIFIL-Mission gehören, liegt im Süden des Libanon. Helm und Schutzweste liegen selbst bei der Schreibtischarbeit griffbereit. „Was wir halt mitbekommen von der Position, wo wir stationiert sind im Camp, sind Gefechtsgeräusche. Zudem bekommen wir mit, wenn es Luftangriffe gibt, weil die Flieger über das Camp auch drüber fliegen“, berichtet Eder.
Die UNO-Truppe soll den Waffenstillstand sichern. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel gibt es jedoch Kämpfe zwischen israelischen Streitkräften und der Schiiten-Miliz Hisbollah.
Rückgrat der UNIFIL-Truppe
Das österreichische Kontingent ist klein, aber durch seine Zuständigkeit für Personen- und Frachttransporte das Rückgrat der UNIFIL-Truppe, die insgesamt mehr als 10.000 Soldaten umfasst.
„Wenn wir eine Aufgabe zu erfüllen haben, die eben draußen stattfindet in der Region, dann prüfen wir vorher die Fahrtwege, wir prüfen die Risiken, die damit verbunden sind und erst dann entscheiden wir, ob wir diese Aufgabe erfüllen oder nicht“, erklärt Eder. Vor wenigen Wochen erst wurde ein UNIFIL-Fahrzeug von der Hisbollah in Brand gesetzt.
Vorbild für Soldatinnen
Oberstleutnant Eder arbeitet eigentlich im Heerespersonalamt in Wels. Für das Bundesheer hat sie sich schon als Schülerin interessiert. Als Frau sei sie gerade am Beginn ihrer Soldatenlaufbahn oft nicht ernst genommen worden, was sich aber mit zunehmender Ausbildungsdauer gegeben habe. „Gerade jetzt in diesen Führungsfunktionen, wo ich dann auch tätig bin, wo man sich schon etabliert hat, ist das kein Thema mehr.“
Herausforderungen im Einsatz
Angesichts der brisanten Lage im Libanon ist das unabdingbar. Die Blauhelme müssen immer wieder in Bunkern Schutz suchen, Geschosse von beiden Konfliktparteien sind schon im Lager eingeschlagen. „Die Aufgaben müssen trotzdem erfüllt werden, egal jetzt ob Mann oder Frau und das ist eigentlich das Ziel der ganzen Mission“, so Eder.
Hoher Frauenanteil im Kontingent
Das österreichische Kontingent ist beim Frauenanteil in der UNIFIL-Mission Vorreiter. 15 der 170 Personen umfassenden heimischen Truppe sind Soldatinnen, mehr als bei jeder anderen beteiligten Nation.
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „OÖ heute“, 1.5.25, ORF2
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