In Fresach hat MeinBezirk Michael Klammer und seinen Enkel Lucas „Auf an Ratscha“ besucht. Wenn Michael Klammer (73) von seinem Heimatort erzählt, wird schnell klar: Fresach ist für ihn nicht einfach ein Wohnort, sondern gelebte Geschichte.
FRESACH. Hier geboren, aufgewachsen und alt geworden, hat er die Gemeinde in all ihren Veränderungen erlebt – von der Zeit, als Fresach und Mooswald noch eigenständige Gemeinden waren, bis zur Zusammenlegung 1964. „Früher war vieles kleiner, aber auch lebendiger. Es gab Trafiken, einen Friseur, eine Polizeistation – heute ist vieles verschwunden“, erinnert sich Klammer.
Ein Dorf im Wandel
Besonders die Landwirtschaft prägte früher den Alltag. Auch Michaels Familie bewirtschaftete einen Hof mit 40 Stück Vieh – über Generationen hinweg. Heute ist die Landwirtschaft in Fresach weniger präsent, viele alte Traditionen sind verschwunden. „Früher haben wir am Hof alles selbst gemacht – vom Schlachten bis zum Kochen. Heute ist das nicht mehr so leicht“, erzählt er. Auch das gesellschaftliche Leben hat sich verändert: „Früher sind die Leute nach der Arbeit ins Wirtshaus gegangen, heute ist vieles leer geworden.“
Große Naturverbundenheit
Trotz allem schwärmt Michael Klammer von der Natur in Fresach. Der Mirnock, das Hausbergmassiv der Region, sei immer noch ein besonderer Ort: „Das ist für mich der Mittelpunkt Kärntens.“ Wanderwege, frische Luft und Ruhe – all das macht für ihn die Lebensqualität aus. Enkel Lucas, 21 Jahre alt, sieht das ähnlich: Er genießt es, hier aufzuwachsen, auch wenn er zur Arbeit und Ausbildung oft in größere Orte pendeln muss.
Gemeinschaft, die bleibt
Obwohl Veranstaltungen und Vereine weniger geworden sind, schätzt Michael Klammer das nachbarschaftliche Miteinander. „Bei der Feuerwehr oder bei der Jagd – da hält man zusammen.“ Sorgen bereiten ihm hingegen der Rückgang von Gastronomie und Treffpunkten. „Man merkt, dass das Gemeinschaftsgefühl in den letzten Jahren abgenommen hat – auch durch Corona.“
Blick in die Zukunft
Trotz mancher Sorgen bleibt Klammer optimistisch: „Es wird weitergebaut, neue Familien ziehen zu. Solange die Menschen hier bleiben und die Natur erhalten bleibt, wird Fresach auch in Zukunft ein guter Ort zum Leben sein.“
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