Braucht der Bezirksvorort überhaupt weiterhin drei Kassenstellen? Die Österreichische Gesundheitskasse hat eine Bedarfsanalyse begonnen.
JENNERSDORF. Dass die seit Anfang April unbesetzte Kassenarztstelle für Allgemeinmedizin noch nicht neu ausgeschrieben wurde, hat einen Grund. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) prüft nämlich, ob überhaupt weiterhin drei Kassenstellen für den Bezirksvorort notwendig sind.
Noch keine Neuausschreibung
Gerhard Hirschlehner ist Anfang April nach Salzburg zurückgekehrt, wo er in Kuchl ordiniert, und hat seine Kassenstelle Ende März zurückgelegt. Seitdem sind nur zwei der drei Planstellen besetzt, nämlich durch Rosa Rogenhofer und Hannah Hafner.
Die ÖGK hat nun eine Bedarfsanalyse begonnen, ob eine Nachbesetzung der dritten Planstelle für die Versorgung notwendig sei, teilte die stellvertretende Pressesprecherin Daniela Windisch mit. „Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass pro 2.000 Einwohner ein Arzt bzw. eine Ärztin für Allgemeinmedizin notwendig ist.“ Die Gemeinde Jennersdorf hat derzeit 4.159 Einwohner.
„Noch kein Ergebnis“
Die Frage, ob die dritte Kassenstelle endgültig aufgelassen wird, kann die ÖGK noch nicht beantworten. „Wir prüfen nach bedarfsorientierten Gesichtspunkten. Bis zum Vorliegen des Ergebnisses gibt es weder in die eine noch in die andere Richtung Überlegungen“, sagt Windisch.

Für die Schaffung bzw. Nachbesetzung einer Planstelle beurteile die ÖGK mehrere Faktoren. Dazu zählen Einwohnerzahl, Patientenanzahl, die Auslastung der Vertragsordinationen im Einzugsgebiet und eine Patientenstromanalyse.
Strukturplan als Basis
Die Entscheidung, ob eine Kassenstelle errichtet oder gestrichen wird, müsse mit der Ärztekammer vereinbart werden, erklärt Windisch. Jede Vertragsarztstelle habe im „Regionalen Strukturplan Gesundheit“ abgebildet zu sein, der auf Basis von Versorgungsanalysen zwischen Land und Sozialversicherung vereinbart wird. Über die Nachbesetzung einer Planstelle entscheidet die ÖGK.
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