Veröffentlicht: 02. Mai 2025 12:50 Uhr
Am Salzburger Arbeitsmarkt ist die Anzahl der offenen Stellen und insbesondere der Lehrstellen drastisch eingebrochen. Das Arbeitsmarktservice zeigt sich besorgt. „Diese Entwicklung verschärft den ohnehin drohenden Fachkräftemangel in den kommenden Jahren zusätzlich“, befürchtet Jacqueline Beyer, Geschäftsführerin des AMS Salzburg.
SALZBURG24 (mp)
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit liegt in Salzburg im April mit 7,7 Prozent leicht unter dem Bundesschnitt. Insgesamt sind 14.746 Personen arbeitslos gemeldet. Das bedeutet einen Zuwachs um 975 Arbeitslose bzw. 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zählt man die 2.657 Personen in Schulungen hinzu, sind 17.403 Arbeitsuchende registriert, ein Plus von 1.245 Personen oder 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent (vorläufig geschätzt, die genauen Zahlen liegen Mitte des Monats vor). Österreichweit stieg die Arbeitslosigkeit um 8,4 Prozent. Das zeigt, dass Salzburg eine ähnliche, aber leicht schwächere Dynamik aufweist. Die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten wird vorläufig auf 262.000 Personen geschätzt, ein Rückgang um 2.000 Beschäftigte bzw. 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Niedrigste Arbeitslosenquote im Flachgau
Der Flachgau weist im 1. Quartal 2025 mit 3,8 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote der Salzburger Bezirke auf. Das zeigt die Landesstatistik am Freitag in einer Aussendung auf. Der Bezirk mit der höchsten Arbeitslosenquote war die Stadt Salzburg, wo 7,5 Prozent der unselbständigen Erwerbspersonen ohne Arbeit waren.
Hier der gesamte Bezirksvergleich:
- Stadt Salzburg: 7,5 Prozent
- Pinzgau: 4,8 Prozent
- Lungau: 4,7 Prozent
- Tennengau: 4,5 Prozent
- Pongau: 4,5 Prozent
- Flachgau: 3,8 Prozent
Foto: Land Salzburg
In den ersten drei Monaten des Jahres 2025 betrug die Arbeitslosenquote in Salzburg 4,7 Prozent.
Einbruch am Stellenmarkt in Salzburg
Mit einem Minus von 20,2 Prozent verzeichnet Salzburg im Bundesländervergleich den größten Rückgang an offenen Stellen (österreichweit -12,7 Prozent). Ende April 2025 sind 6.476 offene Stellen beim AMS Salzburg gemeldet. Das sind um 1.638 Stellen weniger als im Vorjahr. „Der dramatische Einbruch bei den offenen Lehrstellen um 18,0 Prozent in Salzburg – der höchste Rückgang im bundesweiten Vergleich (Österreich: -9,5 Prozent) – ist angesichts des demografischen Wandels besonders alarmierend“, so AMS-Landesgeschäftsführerin Jaqueline Beyer am Freitag in einer Aussendung. Besonders gravierend sei der Rückgang in Schlüsselbranchen wie dem Handel (-26,3 Prozent), der Herstellung von Waren (-31,5 Prozent) und der Beherbergung und Gastronomie (-10,2 Prozent). „Diese Entwicklung verschärft den ohnehin drohenden Fachkräftemangel in den kommenden Jahren zusätzlich“, so Beyer weiter.
Aktuell weist Salzburg mit einer Jugendarbeitslosigkeit von 4,8 Prozent den österreichweit zweitniedrigsten Wert auf. Nur in Tirol (4,5 Prozent) sind weniger junge Menschen arbeitslos gemeldet.
Deutlich mehr Langzeitarbeitslose
Einen starken Anstieg verzeichnet man in Salzburg auch bei den Langzeitbeschäftigungslosen (Personen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind). Ende April 2025 gibt es 2.060 Langzeitbeschäftigungslose, was einem Zuwachs von 356 Personen gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Anstieg betrifft überwiegend Frauen (+25,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr). „Der besorgniserregende Anstieg der Langzeitbeschäftigungslosigkeit in Salzburg um 20,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der den österreichweiten Wert von 14,0 Prozent deutlich übertrifft, gehört zu den ersten Auswirkungen der Eintrübung am Salzburger Arbeitsmarkt“, verdeutlicht die AMS-Landesgeschätfsführerin.

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