Der 1. Mai: Forderungen und Feiern

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Dass der 1. Mai der Tag der Arbeit ist, wissen viele. Warum das so ist, wissen aber nur wenige: In den USA ist am 1. Mai 1886 für den Acht-Stunden-Tag gestreikt worden. Daraus entwickelte sich der Feiertag. Fast 140 Jahre später halten vor allem die Arbeitnehmervertreter und die Sozialdemokraten den Tag der Arbeit hoch.

Leiter: „Sind auf einem guten Weg“

Die SPÖ Vorarlberg feierte heuer am Bregenzer Hafen. Sie hatte zwar historisch gesehen in Vorarlberg einen schweren Stand, stellt nun aber in zwei Städten den Bürgermeister – neben Bregenz auch in Vorarlbergs größter Stadt, in Dornbirn. Bei der Maifeier sagte SPÖ-Landeschef Mario Leiter, seine Partei sei auf einem guten Weg. „Wir haben jetzt Wahlen gewonnen, wir sind gut am Markt“, so Leiter.

Die Bundesregierung mit SPÖ-Beteiligung funktioniere, die SPÖ habe Themen gesetzt wie in der Migration beim Stopp des Familiennachzugs für ein Jahr. „Ich glaube, das sind die richtigen Themen und die Menschen werden jetzt erkennen, dass es eine Mitte-Links-Regierung braucht, und dass dieses Land stabil geführt werden sollte.“ Auch in Vorarlberg werde man versuchen, solche Wege zu gehen, so Leiter.


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SPÖ-Landeschef Mario Leiter

ÖGB gegen Einsparungen bei Löhnen und sozialen Diensten

Einen klaren Kurswechsel in der Arbeits- und Sozialpolitik fordert der ÖGB Vorarlberg zum heutigen 1. Mai. Wer bei Löhnen, sozialen Diensten und Kinderbetreuung spare, gefährde die Zukunft ganzer Generationen, warnte ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer.

„Wir erleben eine gefährliche Kombination aus wirtschaftlicher Unsicherheit und politischem Sparwillen auf dem Rücken der Beschäftigten. Dem stellen wir uns entschieden entgegen“, so Stemmer, der betonte, dass der 1. Mai ein Kampftag für soziale Gerechtigkeit bleibe.

Gerade in schwierigen Zeiten müssten Betriebe und Politik Verantwortung übernehmen. Wer jetzt Arbeitsplätze sichere, investiere in Stabilität. „Wer hingegen Löhne einfriert oder soziale Leistungen kürzt, verschärft die Krise“, so Stemmer.

Arbeiterkammer ortet „Ungleichgewicht“

Auch die Arbeiterkammer ließ mit Forderungen und dem Hinweis auf ein „Ungleichgewicht“ aufhorchen: Die Vorarlberger Arbeitnehmer seien im Österreichvergleich am produktivsten, hätten aber am wenigsten etwas davon. Nur 41 Prozent des gesamten Volkseinkommens würden hierzulande an Löhne und Gehälter gehen, sagt Bernhard Heinzle, Präsident der Arbeiterkammer Vorarlberg. Das Geld würde stattdessen bei den Unternehmen landen. „Die wollen auch erwirtschaften, investieren in die Unternehmen, aber kaufen sich beispielsweise auch Grundstücke zusammen, und dann ist wieder zu wenig da für den Wohnungsmarkt.“

Heinzle: Politik muss bessere Rahmenbedingungen schaffen

Durch die Teuerung reiche ein Vollzeitjob für ein gutes Leben nicht mehr aus, heißt es von der Arbeiterkammer weiter. Was es brauche, seien bessere Rahmenbedingungen. Das gelte etwa für die Bildung. „Vorarlberg hat den höchsten Anteil an Menschen, die nur die Pflichtschule abgeschlossen haben“, so Heinzle. Hier brauche es dringend eine Bildungsoffensive.

Damit sei das Problem aber nicht geregelt. Die Politik müsse auch viel mehr in die Kinderbetreuung investieren. „Frauen wären bereit, ihre Teilzeit zu erhöhen, wir benötigen ja Fachkräfte.“ Außerdem brauche es mehr Lohntransparenz und mehr leistbare Wohnungen. Dieser sei aber in Vorarlberg besonders teuer.

80 Prozent der Vorarlberger gehen Arbeit nach

Zum Tag der Arbeit noch eine Zahl: In Vorarlberg gehen etwa 80 Prozent der 15- bis 64-Jährigen einer Arbeit nach. Österreichweit ist das ein Spitzenwert.

Traditioneller Maiaufmarsch in Wien

Zum traditionellen Maiaufmarsch am Tag der Arbeit sind Tausende dem Ruf der SPÖ auf den Wiener Rathausplatz gefolgt. In ihren Reden zeigten sich SPÖ-Chef Andreas Babler und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig zufrieden mit bisher Erreichtem wie der Regierungsbeteiligung und schworen auf die kommenden fünf Jahre ein – inklusive möglicher harter Sparmaßnahmen – mehr dazu in news.ORF.at: SPÖ feiert sich in Wien.

Original Quelle:

orf.at

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