Baukulturpreis: Wohnbau und Sanierungen prämiert

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Architektur


Mit dem Baukulturpreis werden in Vorarlberg alle fünf Jahre Projekte ausgezeichnet, die für qualitätvolle Planung und Umsetzung stehen. Nachdem die diesjährigen Preisträger gekürt wurden, sind die prämierten Projekte nun im Vorarlberger Architektur Institut (VAI) zu sehen.

Die Ausstellung im VAI zeigt: Architektur ist Spiegelbild kultureller, politischer und wirtschaftlicher Prozesse. Die wirtschaftliche Entwicklung zeigt sich etwa in einem Rückgang der Einreichungen für den Baukulturpreis. Die mit 94 Eingaben aktuell geringe Zahl bildet die kriselnde Bauwirtschaft der vergangenen Jahre ab. Auch andere Notwendigkeiten würden deutlich, sagt Clemens Quirin, Kurator der Ausstellung im VAI. Ein ganz zentrales Thema sei etwa, dass statt Neubauten viel mehr mit dem Bestand gearbeitet werden müsse.

Plädoyer für mehr Um- statt Neubauten

„Eigentlich ist Europa, ist Österreich, ist Vorarlberg fertig gebaut. Wir haben mehr als genug Strukturen und Gebäude stehen, die wir einfach nur besser nutzen müssten. Und wenn wir diesen Bestand besser nutzen würden, müssten wir viel weniger neu bauen, müssten wir viel weniger Energie in die Errichtung von Gebäuden stecken“, sagt Quirin. So sind auch zwei der insgesamt vier Siegerprojekte Sanierungen – der Bildungscampus in Nüziders von Fink Thurnher Architekten und die DenkWerkStätte in Hittisau von Architekt Georg Bechter.

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Zwei Wohnungsbauprojekte prämiert

Wohnungsbauten finden sich beim Baukulturpreis eher selten auf den vorderen Plätzen, dieses Mal wurden von der externen Fachjury aber gleich zwei Projekte prämiert. Diese würden zeigen, wie Wohnbau auch aussehen könne – im Vergleich zu vielen anderen Objekten, wie Quirin sagt. „In den 2010er-Jahre wurde wahnsinnig viel Wohnbau gemacht hier in Vorarlberg und wahnsinnig viel Wohnbau verkauft. Aber sehr eintöniger Wohnbau, sehr häufig klein, Wohnanlagen – oft sehr gesichtslos.“

Die prämierten Wohnungsbauten: Der Wohnungsbau im Quartier Säge von Ludescher + Lutz Architekten fügt sich passgenau in einen alten Stadtteil von Hohenems. Das Projekt Bergäcker in Feldkirch von Bernardo Bader Architekten vermittelt Großzügigkeit.

Ausstellung auch für Nicht-Fachleute

Der Baukulturpreis feiert gute Architektur als Zusammenspiel von Akteuren, die kluge Entscheidungen treffen. Die Ausstellung im VAI will diese auch für Nicht-Fachleute einfach nachvollziehbar machen. Die Ausstellung wird im VAI bis Ende Oktober zu sehen sein.

Der Baukulturpreis der Hypo Vorarlberg soll die „Bedeutung qualitätsvollen, nachhaltig wirksamen Bauens und Planens für Gesellschaft und Umwelt ins öffentliche Bewusstsein zu bringen“. Heuer wird der Preis erstmals unter dem neuen Namen Baukulturpreis vergeben, früher hieß er Bauherrenpreis.

Original Quelle:

orf.at

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