Ebenfalls im Jahr 2026 umgebaut wird der Bahnhof Völs. Auch der Bahnhof Zirl könnte in den nächsten Jahren an die Reihe kommen. Hier habe es unlängst eine Absichtserklärung zwischen der Gemeinde, dem Land und den ÖBB gegeben, sagt ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair. Bis 2026 soll es eine Planungsvereinbarung geben. „Bis 2030 könnte es in Zirl mit einem neuen Bahnhof klappen“, sagt der ÖBB-Sprecher.
Zielnetz und Rahmenplan
Der Fachentwurf Zielnetz 2040 ist ein Entwurf zur langfristigen Strategie zum Ausbau des Bahnnetzes. Weniger weit in die Zukunft schaut der Rahmenplan 2024-2029. Im Gegensatz zu dem politisch noch nicht abgesegneten Zielnetz 2040 wurden für den Rahmenplan 21,1 Milliarden Euro beschlossen.
Daneben gibt es die Vorhaben, die das „Zielnetz 2040“ für Tirol vorsieht. Der Fachentwurf liege vor, sei aber noch nicht politisch beschlossen, so Gasser-Mair. Man gehe aber davon aus, dass das die neue Bundesregierung machen werde. Für Tirol sieht der Entwurf Verbesserungen im Bereich zwischen dem Arlberg und Ötztal, im Großraum Innsbruck und im Raum Kufstein vor.
Mit 120 km/h durch den Arlbergtunnel
Im Arlbergtunnel soll die Geschwindigkeit erhöht werden, Gasser-Mair spricht von einer möglichen Erhöhung der Geschwindigkeit von 100 auf 120 km/h. Der Bereich zwischen Imst/Pitztal und Imsterberg sowie auch Bereiche weiter westlich sollen zweigleisig ausgebaut werden, sodass es mehr Bereiche für Zugkreuzungen gibt und damit einhergehend eine höhere Pünktlichkeit. Im schnellen Nahverkehr soll es einen 30-Minuten-Takt geben.
UVP-Verfahren für Ausbau im Oberland notwendig
Hier sei ein Umweltverträglichkeits-Prüfungs-Verfahren (UVP) notwendig, sagt der ÖBB-Sprecher, man stehe noch am Anfang der Planungen. In Kontakt stehe man auch mit den Gemeinden und man nehme die Bedenken ernst. Gasser-Mair sieht durch einen besseren Schall- und Erschütterungsschutz auch Vorteile für Anrainer. Auch der Bahnhof Imst/Pitztal soll umgebaut und damit barrierefrei werden.
Außerdem sei geplant, Eisenbahnkreuzungen aufzulassen oder durch Unterführungen zu ersetzen. Als realistischen Zeithorizont für einen Baubeginn im Oberland nennt Gasser-Mair etwa 2030. Bis Mitte der 2030er-Jahre könnte der Ausbau in diesem Bereich fertiggestellt werden.
15-Minuten-Takt ab der Station Kranebitten
Im Raum Innsbruck soll der Bereich von der Station Kranebitten auf der Karwendelbahn bis Rum oder Hall für einen viertelstündlichen S-Bahn-Taktverkehr ertüchtigt werden. Das beinhaltet etwa ein zusätzliches Stumpfgleis bei der Station Kranebitten und den dreigleisen Ausbau in Innsbruck zwischen dem Westbahnhof und dem Hauptbahnhof.
Auf lange Sicht drittes Gleis in weiteren Bereichen nötig
Ein weiterer dreigleisiger Ausbau bis Rum oder Hall ist im Entwurf für da Zielnetz nicht vorgesehen, dürfte aber auf lange Sicht notwendig werden. Derzeit ist die Strecke auf den Viaduktbögen bis kurz vor der Station Messe dreigleisig. Mit dem deaktivierten Schlachthofgleis, das fast bis zur Innbrücke reichte, war die Strecke früher quasi dreigleisig.
Viergleisig bis zur Grenze bei Kufstein
Ein weiterer Punkt im Zielnetz 2040 ist der viergleisige Ausbau im Brenner-Nordzulauf zwischen Schaftenau und der Grenze. Bei diesem Projekt wird allerdings einiges auch von den Entwicklungen in Deutschland abhängen.
Sperre der Mühlauer Bahnbrücke im Jänner
Im Jänner 2026 wird in Innsbruck der nördliche Teil der Mühlauer Eisenbahnbrücke über die Haller Straße bei der Rauch-Mühle erneuert. Dafür muss die sehr stark befahrene Bahnstrecke für etwa drei Wochen gesperrt werden. Auch die Haller Straße wird in diesem Bereich auf je einen Fahrstreifen verengt. Für den Bahnverkehr werde es umfangreiche Ersatzmaßnahmen brauchen, sagt ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair. Im Detail würden diese aber noch nicht feststehen.
Früher extrem kurze Streckensperren
Tatsache ist, dass früher Sperren im Bahnbereich wegen Bauarbeiten extrem kurz gehalten wurden. So wurde im November 1964 der 120 Meter lange Brückenbogen der Trisanna-Brücke am Eingang des Paznaun ausgetauscht. Die Streckensperre dauerte einen halben Tag lang.
Was allgemein die Dauer von Streckensperren wegen Bauarbeiten betrifft, sagt Gasser-Mair, man versuche diese so kurz wie möglich zu halten und in der Sperrzeit so viele Maßnahmen wie nur möglich unterzubringen. Er verweist etwa auf große Gleisbaumaschinen, die einen gewissen Platz brauchen würden. Arbeiter seien hier auch mit und neben der Maschine beschäftigt und aus arbeitsschutzrechtlichen gebe es gar keine andere Möglichkeit.
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