Der Vorstand will als Pangl-Nachfolger „eine Person des öffentlichen Lebens mit Fußballaffinität“ suchen. Seit Kurzem ist klar, Wutzlhofer bleibt Präsident und soll am 13. Mai vom BFV-Vorstand bestätigt werden. Am 18. Mai folgt seine Wahl zum Vize von ÖFB-Boss Josef Pröll.
Hinter diesem Fahrplan steht ein Fragezeichen, seit in der Vorwoche bekannt wurde, dass Pangl mit Unterstützung von Vereinen ins Amt zurückkehren könnte.
Die Chance scheint zwar sehr klein, die Spitzen des BFV rückten am Mittwoch aber dennoch aus, um vor der Rückkehr des „Systems Pangl“ zu warnen.
„Wie eine Würstelbude“
Pangl habe den Verband „autokratisch“ geführt und „alles mit sich selbst ausgemacht“, so Wutzlhofer – im Zivilberuf Anwalt. Genannt werden fehlende Zweitunterschriften für die Errichtung einer PV-Anlage am Dach des BFV oder ein Pauschalvertrag mit monatlich 480 Euro brutto für einen „Mentalcoach“, der auch Anbote für den Umbau des BFV-Hauses einholen sollte.
Am Ende sei ein Minus von 160.000 Euro gestanden – der eigentliche Grund für die Novembersitzung samt Pangls Rücktritt. Mittlerweile habe man das Minus auf 60.000 Euro reduziert, und „Spielraum“ für weitere Einsparungen, ergänzt BFV-Geschäftsführer Bernd Eger.
Wutzlhofer: Sein Vorgänger sei „budgetär im Blindflug unterwegs gewesen. Der Verband wurde wie eine Würstelbude geführt“.
Und Jurist Wutzlhofer schließt nicht aus, dass der BFV auch zivilrechtliche Mittel gegen Pangl ergreifen könnte, wenn sich herausstelle, dass dem Fußballverband ein Schaden entstanden ist.
Dass er Budgets nicht im Griff habe, sei lächerlich, erwidert der frühere Bundesliga-Vorstand Pangl. Vielleicht habe er sich nicht immer vergewissert, für welche Entscheidung welche Unterschriften einzuholen waren. Aber der Vorstand habe fast bis zum Schluss nie etwas beanstandet.
Er betreibe das nicht, versichert Pangl im KURIER-Gespräch. Wenn sich genug Vereine finden, die eine außerordentliche Hauptversammlung verlangen (nötig sind 16), wäre er aber grundsätzlich bereit, anzutreten.
Rückkehr nur mit „Welle“
Ob sich die Vereine finden, könnte schon kommende Woche feststehen. Ein KURIER-Rundruf bei drei Landesligavereinen im Bezirk Eisenstadt Umgebung, aus dem auch Pangl kommt, ergibt: Bei allen Klubs werde erst darüber entschieden. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht das Thema aber nicht.
Außerdem: Vor der Wahl durch die Hauptversammlung müsste „eine Welle durchs Land gehen“, macht Pangl deutlich, dass er nur mit einem deutlichen Votum jenseits der zwei Drittel zurückkehren würde. „Ich lege die Latte sehr hoch“.
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