Skalica/Slowakei April 2025, fand in der königlichen Stadt Skalica in der Slowakei das bereits dritte Jahr der Veranstaltung „Kochen mit K. und K. Soldaten“ statt. Zu diesem besonderen Anlass wurden wir von unseren slowakischen Freunden herzlich eingeladen, an diesem historischen und kulinarischen Event teilzunehmen. Mitglied des K.u.k. Husarenregiment „Erzherzog Franz Salvator“ Nr. 15 und Wachtmeister der Kavallerie David Eslbauer aus dem Bezirk Braunau berichtet von diesem eindrucksvollen Tag, den er gemeinsam mit Kameraden aus Oberösterreich und Vorarlberg erlebte.
Bereits am Vormittag trafen wir im Innenhof des historischen Franziskanerklosters ein, wo die Veranstaltung von 11 bis 18 Uhr stattfand. Begrüßt wurden wir mit großer Gastfreundschaft – besonders herzlich durch die Frau Bürgermeisterin der königlichen Stadt Skalica, Frau Oľga Luptáková, die unseren langen Weg aus Österreich mit anerkennenden Worten würdigte.
Veranstaltet wurde das Fest von der Militärhistorischen Gesellschaft Skalica o.z., der Militärhistorischen Gesellschaft Von Macenau, z.s., sowie von der Stadt Skalica selbst. Im Zentrum stand die originalgetreue Darstellung des Lebens k.u.k. Soldaten zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Besucher konnten eine authentische Feldküche aus dieser Epoche bestaunen und sich ein Bild von der damaligen Ausrüstung, Bewaffnung und Uniformierung machen. Ein besonderer Höhepunkt war die historische Darstellung eines Feldlazaretts, die anschaulich zeigte, wie die medizinische Versorgung der Soldaten während des Krieges aussah.
Zu den feierlichen Programmpunkten zählte auch ein Salut, der von den Darstellern abgefeuert wurde und für Gänsehautmomente sorgte. Ebenso erklangen alte Militärlieder, begleitet von historischer Musik, die zum Mitsingen einlud und das Gefühl der Zeitreise noch verstärkte.
Kulinarisch wurden wir mit traditionellen Speisen aus der k.u.k. Feldküche verwöhnt. Besonders hervorzuheben war das typische slowakische Gebäck Trdelník, welches aus Germteig gefertigt, über offener Glut auf Holzrollen gebacken und anschließend mit geschlagenem Eiweiß bestrichen wurde. Bestreut mit gehackten Walnüssen, Mandeln oder Aprikosenkernen, war es nicht nur geschmacklich ein Erlebnis, sondern auch ein kulturelles Highlight. Die Geschichte des Trdelník reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, als der pensionierte ungarische Graf József Gvadányi einen Koch aus Siebenbürgen nach Skalica holte. Dieser brachte das Rezept mit – eine dem ungarischen Kürtőskalács ähnliche Variante des Baumkuchens.
Nicht zu vergessen ist der hervorragende Wein, für den die Stadt Skalica weit über ihre Grenzen hinaus bekannt ist. Auch dieser durfte bei dieser Veranstaltung nicht fehlen und rundete das historische wie auch kulinarische Erlebnis ideal ab.
Wir bedanken uns besonders bei unserem Freund Oberleutnant i. Tr. Tomáš Kukliš, der uns nicht nur zu diesem eindrucksvolle Veranstaltung eingeladen hat, sondern uns auch mit einer persönlichen Stadtführung durch Skalica begleitete. Mit großer Begeisterung und fundiertem Wissen zeigte er uns geschichtsträchtige Orte, versteckte Gassen und die kulturelle Vielfalt dieser königlichen Stadt. Es war ein Rundgang, der uns die Verbundenheit zwischen Vergangenheit und Gegenwart spüren ließ.
Das III. Jahr von „Kochen mit K. und K. Soldaten“ war weit mehr als eine historische Darstellung – es war ein lebendiges Erlebnis, das Geschichte, Kultur, Kulinarik und Kameradschaft auf eindrucksvolle Weise vereinte. Die liebevolle Detailtreue, mit der Uniformen, Ausrüstung, Feldküche und das Lazarett rekonstruiert wurden, zeugte vom großen Engagement der Veranstalter und Mitwirkenden.
Besonders berührend war die Herzlichkeit, mit der wir Gäste aus Österreich empfangen wurden. Es war spürbar, dass diese Veranstaltung nicht nur der Erinnerung an vergangene Zeiten dient, sondern auch dem Brückenbauen zwischen Nationen, Generationen und Menschen mit einer gemeinsamen Leidenschaft für Geschichte. Die Freundschaft zwischen den Teilnehmern aus der Slowakei und Österreich wurde an diesem Tag aufs Neue gestärkt – durch Gespräche, gemeinsames Singen, Lachen und natürlich durch das Teilen köstlicher Speisen.
Die Stadt Skalica präsentierte sich als stolze Hüterin historischer Traditionen und kultureller Werte. In einer Zeit, in der vieles schnelllebig ist, war dieses Veranstaltung ein wohltuender Moment der Entschleunigung – eine Zeitreise mit allen Sinnen. Der Duft der Feldküche, die Klänge der Musik, das Knuspern des Trdelník und der Geschmack des regionalen Weines werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.
In diesem Sinne möchten wir ein inspirierendes Zitat von Dr. Otto Habsburg anführen, das den Kern dieser Veranstaltung treffend zusammenfasst:
„Wer nicht weiß, woher er kommt, der weiß auch nicht, wohin er geht, weil er nicht weiß, wo er steht.“
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