Veröffentlicht: 30. April 2025 16:38 Uhr
Wie zufrieden sind die Menschen, die in der Stadt Salzburg leben, mit Verkehr, Wohnsituation und Co? Und was wünschen sie sich? 10.000 Haushalte wurden für den Planungsprozess des neuen Räumlichen Entwicklungskonzepts eingeladen, an einer Umfrage teilzunehmen. Heute wurden die Ergebnisse vorgestellt. Dabei zeigt sich auch: Von den Fragebögen kamen nur knapp zehn Prozent zurück.
Die Salzburger Stadtpolitik feilt an einem neuen Räumlichen Entwicklungskonzept (REK) – der Grundlage für den Flächenwidmungsplan und die weitere Bebauung in der Mozartstadt. Dadurch werden die Weichen dafür gestellt, wo neuer Wohnraum entsteht, welche Flächen für Wirtschaft, Freizeit oder Mobilität genutzt werden oder welche Naturräume erhalten bleiben. Im Zuge des Planungsprozesses wurden die Bewohner:innen der Stadt Salzburg eingeladen, an einer Meinungsumfrage teilzunehmen. Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie stellen sich die Salzburger:innen die Zukunft ihrer Stadt vor? Was dabei herauskam, erklärten Planungsstadträtin Anna Schiester (Bürgerliste) und Ernestine Berger, die für die Erhebung zuständig war, am Mittwoch.
Zehn Prozent der Fragebögen retourniert
Eines fällt vorab auf: Die Zahl derjenigen, die das Angebot tatsächlich nutzten, hielt sich in Grenzen. Im August 2024 wurden knapp 10.000 Haushalte zur Teilnahme aufgerufen. Zurück kamen jedoch nur 985 Fragebögen – das entspricht einer Rücklaufquote von knapp zehn Prozent. Dieser Anteil sei bei solchen Befragungen nicht ungewöhnlich, heißt es auf SALZBURG24-Nachfrage aus dem Büro von Stadträtin Schiester. Die Ergebnisse seien dennoch repräsentativ. „Faktoren wie Alter, Geschlecht, Haushaltsgröße, Wohnsituation oder Ausbildung wurden bei der Auswahl der Haushalte berücksichtigt. Die Befragung wurde über alle Stadtteile verstreut“, führt eine Mitarbeiterin der Planungsstadträtin aus. Die wichtigsten Ergebnisse haben wir hier für euch zusammengefasst.
Die Ergebnisse auf einen Blick
Verbundenheit mit der Stadt Salzburg: Rund 94 Prozent der Befragten gaben an, gerne oder sehr gerne in der Stadt zu leben, heißt es in einer Aussendung. Jedoch gehen die Meinungen stark auseinander, wenn man das Alter betrachtet: Während Ältere und Wohnungs- bzw. Hauseigentümer:innen besonders zufrieden sind, zeigt sich bei Jüngeren ein anderes Bild. Bei den Unter-29-Jährigen liegt der Anteil jener, die sehr gerne in Salzburg leben, nur bei 42 Prozent.
Nahversorgung: Zufrieden sind hingegen die meisten Salzburger:innen mit der Nahversorgung.
Verkehr: Kritischer sahen die Teilnehmer:innen die Verkehrssituation. 65 Prozent der Befragten gaben an, dass sich die Verkehrslage seit dem Jahr 2019 verschlechtert habe. Sieben Prozent sahen eine Verbesserung. Bessere Taktzeiten, günstigere Tarife und attraktivere Verbindungen würden viele dazu bewegen, häufiger öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Gesunken ist die Zufriedenheit seit der letzten Befragung im Jahr 2019 besonders bei den Radwegen, dem Stadtbus-Angebot, beim Straßennetz und der Parksituation. Mehr als zwei Drittel der Stadt-Salzburger:innen seien offen für Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.
- Konkret befürworten 74 Prozent eine autofreie Innenstadt bzw. Zufahrtsbeschränkungen für den motorisierten Verkehr.
- 53 Prozent sprechen sich für Umweltzonen aus, in denen nur abgasarme Fahrzeuge fahren dürfen.
- 37 Prozent würden sogar eine Stadtmaut unterstützen, um den innerstädtischen Verkehr zu reduzieren.
Wohnen: Mit ihrer aktuellen Wohnsituation waren 94 Prozent sehr oder eher zufrieden. Doch besonders bei jungen Menschen und Mieter:innen steige der Druck. Vor allem private Mietverhältnisse würden zunehmend als belastend empfunden. Die Hälfte der Befragten erklärte, dass ihre Wohnkosten „am Anschlag“ seien. Erneut trifft das die Jungen am meisten. Besonders unzufrieden waren Mieter:innen in großen Wohnanlagen sowie in den Stadtteilen Lehen, Elisabeth-Vorstadt und Schallmoos.
Die Befragten wünschen sich zusammengefasst, dass leistbarer Wohnraum Vorrang haben soll. Hinzu kommen gute Öffi-Anbindungen und genügend Grün- und Erholungsflächen. Und was passiert nun mit all diesen Erkenntnissen? „Sie fließen in das Räumliche Entwicklungskonzept ein“, heißt es aus dem Büro von Anna Schiester. Im heurigen Herbst werde der Entwurf vorgelegt. Das finale und vollumfängliche Räumliche Entwicklungskonzept soll dann im kommenden Jahr beschlossen werden.

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