Vorläufige Zahlen der Raiffeisen Landesbankengruppe Kärnten liegen vor: Stolz ist man auf eine Kernkapitalquote in der Höhe von 19,2 Prozent. Mit einem Betriebsergebnis in der Höhe von 174,7 Millionen Euro wurde das zweitbeste Ergebnis der Geschichte der RLB Kärnten erzielt. Die Vorstände gehen davon aus, dass es zu keinen weiteren Zusammenlegungen von Banken kommen wird. Energiegenossenschaften sollen weiterhin zulegen.
KÄRNTEN. „Ein stabiles Ergebnis auf hohem Niveau“, so fasst das Geschäftsjahr Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank Kärnten (RLB), eingangs zusammen. Heute wurde in der Zentrale in Klagenfurt auf das Geschäftsjahr 2024 zurückgeblickt. Für heuer wird ein verhaltenes Wirtschaftswachstum erwartet, 2026 kann man sich erstmals wieder einen Anstieg der Wirtschaft vorstellen.
Sanftes Kreditwachstum
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit schwächelnder Konjunktur, Rezession und strengen Kreditvergaberichtlinien waren und bleiben herausfordernd. Die Finanzierungen konnten gesteigert werden – in Summe liegt die Finanzierungssumme bei 6,7 Milliarden. Der Zuwachs betrifft großteils Firmenkunden. Ein Wachstum von 4,5 Prozent konnte bei Unternehmerkrediten verzeichnet werden. Die Einlagenentwicklung hat mit 5,1 Prozent massiv zugelegt. Wilhelmer: „In wirtschaftlich schwierigen Zeiten steigert sich die Sparquote, das schlägt sich in Einlagen nieder.“ Die RLB hofft, dass sich das gesparte Geld – 7,3 Milliarden Euro – als „Investitions-Turbo“ für die Zukunft entwickeln wird.
Digitalisierung zieht an
Die Onlinenutzerzahlen steigern sich jährlich um vier Prozent. Jedes vierte Sparbuch wird mittlerweile digital abgeschlossen. Wie legen die Kärntner an? „Bei den Wertpapieren wurde die zwei Milliarden-Euro-Schwelle überschritten. Kunden gehen mehr in Vorsorge“, erklärt Wilhelmer den Wandel. Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle. Bei der Raiffeisen Bankengruppe Kärnten legen 60 Prozent nachhaltig an. Beim Wohnbau und dessen Finanzierung wird eine vermehrte Nachfrage festgestellt. Das Auslaufen der KIM-Verordnung gibt Hoffnung. Investitionen im Wohnbaubereich sollen durch niedrigere Zinsen gesteigert werden.
In der Region vertreten
„Wir haben mehr als 200 Bankomaten, um die Kärntner mit Bargeld zu versorgen“, sagt Vorstandsdirektor Georg Messner. 23 Raiffeisenbanken – exklusive der Landeszentrale – sind in Kärnten vertreten. Trotz der Digitalisierung wird weiterhin auf Bankstellen gesetzt. Die Beratung bspw. bei Finanzierung wird weiterhin Face-to-Face abgehandelt – verspricht Messner. Das Giebelkreuz soll weiterhin in den Kärntner Ortschaften – vom Großglockner bis zur Pack – sichtbar sein.
Energiegenossenschaften im Fokus
Als Antwort auf die Klimakrise werden Energiegenossenschaften forciert. Im vergangenen Jahr wurde die erste Energiegenossenschaft gegründet. „In der Region wird Energie produziert und auch verbraucht. Mittlerweile liegen wir bei 37 erneuerbaren Energiegenossenschaften, bis zur Jahresmitte werden es 50 sein“, sagt Gert Spanz. Gute Einspeistarife bilden einen Vorteil dieser Genossenschaften.
Zur Sache
Die vorläufigen Zahlen der Raiffeisen Landesbankengruppe Kärnten 2024 auf einen Blick:
Bilanzsumme: 11,5 Milliarden Euro (Zunahme 192,9 Millionen Euro); Betriebsergebnis: 174,7 Millionen Euro; gewöhnliche Geschäftstätigkeit: 129,3 Millonen Euro; das Kernkapital beträgt 1.056,2 Millionen Euro, die Kernkapitalquote liegt bei 19,2 Prozent.
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