Klagenfurt
Mit Patrick Jonke hat die Stadt Klagenfurt seit Dienstag einen neuen Zweiten Vizebürgermeister. Die Angelobung des 34-Jährigen war ungewöhnlich, weil sie mit Kritik an seinem bisherigen Stil begleitet war. Ungewöhnlich deutlich fiel auch die Ansprache von Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) aus.
30.04.2025 12.41
Online seit heute, 12.41 Uhr
NEOS zog schon vor der Wahl des neuen Vizebürgermeisters aus dem Plenarsaal aus. Der sonst übliche Applaus nach der Angelobung blieb am Dienstagnachmittag aus. Dafür hörten der neue Vizebürgermeister Jonke und sämtliche Anwesenden im Gemeinderatssaal im Anschluss deutliche Worte von Landeshauptmann-Stellvertreter Gruber.
Gruber: Zusammenarbeit, Mut und Vertrauen fehlen
Eine Landeshauptstadt müsse Vorbild für das ganze Bundesland sein, sagte Gruber: „Wer ehrlich auf die Zustände in dieser Stadt schaut, weiß, dass diesem Anspruch in der Gesamtheit nicht gerecht geworden ist und auch nicht gerecht wird. Zusammenarbeit, Mut und Vertrauen fehlen scheinbar.“ Die Bürgerinnen und Bürger erwarten Ergebnisse und Taten und eine Landeshauptstadt, die nicht streitet, sagte Gruber.
Gerade im Hinblick auf das nach wie vor fehlende Budget 2025 mahnte Gruber von der gesamten Klagenfurter Stadtpolitik Verantwortung und Standhaftigkeit auch bei Gegenwind ein, anstelle zu streiten und nur zu verwalten: „Kompromissbereitschaft im Sinne auch eines gemeinsamen Weiterentwickelns ist eine Grundnotwendigkeit, um eine Stadt zu führen, ein Land zu führen, um Beispiel zu geben und voranzugehen. Und auch, um es ein bisschen genauer zu nehmen mit der Ehrlichkeit.“
SPÖ: Enge Zusammenarbeit nicht vorstellbar
Zur mehrfach, auch von anderen Rednern beschworenen Zusammenarbeit für Klagenfurt, hielt Vizebürgermeister Ronald Rabitsch (SPÖ) fest, Jonke sei im Rathaus bisher als „Spieler“ aufgetreten. Eine enge Zusammenarbeit könne er sich daher nicht vorstellen, so Rabitsch.
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