ÖGK-Sparmaẞnahmen
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) muss aufgrund eines Finanzlochs von rund 900 Millionen Euro sparen. Am Dienstag wurde dazu in den Gremien der ÖGK getagt. Künftig werden Selbstbehalte bei Krankentransporten wieder eingeführt.
30.04.2025 13.01
Online seit heute, 13.01 Uhr
Selbstbehalte bei Krankentransporten sind nichts Neues, es gab sie bis zur Gründung der ÖGK. Mit Juli sollen sie wieder eingeführt werden. Die Höhe beläuft sich auf ein bis zwei Rezeptgebühren. Ein Krankentransport kann dann bis zu 15,10 Euro kosten.
Ein einfacher Krankentransport kostet laut dem Vorsitzenden der ÖGK Landesstelle Steiermark, Josef Harb, 7,55 Euro. „Das kann auch ein Taxiunternehmen sein. Also das sind Transporte ohne Sanitäter. Und bei einem qualifizierten Krankentransport, das sind Krankentransporte mit entsprechenden Fahrzeugen, Rettungsfahrzeugen, wo zum Fahrer zusätzlich noch ein Sanitäter an Bord, gibt es 15,10 Euro als Zuzahlung.“
Ausgenommen vom Selbstbehalt sollen weiterhin Notfälle sein. Es gehe in erster Linie um „Patienten, die keine Rezeptgebühren zahlen müssen, Patientinnen und Patienten, die häufig zu einer Dialyse müssen oder Krebspatienten, die zu regelmäßigen Behandlungen ins Krankenhaus müssen. Die sind von dieser Zuzahlung ausgenommen“, so Harb.
Krankentransporte stark nachgefragt
Als Grund für die Wiedereinführung dieser Selbstbehalte nennt Josef Harb im Interview mir Radio Steiermark explodierte Kosten durch extrem viel Nachfrage nach Krankentransporten. Deswegen gebe es auch lange Wartezeiten.
„Wir gehen auch davon aus, dass das (der Selbstbehalt, Anm.) einen Dämpfungseffekt haben wird. Dass man sich dann vielleicht doch überlegt, ob nicht vielleicht ein Verwandter jemanden zu einer Behandlung bringen kann und nicht automatisch immer das Rote Kreuz oder das Grüne Kreuz oder ein Vertragspartner im Taxiwesen angerufen wird“, erklärte Harb.
Vitamin-D-Bluttests auch von Sparmaßnahmen betroffen
Die ÖGK erwartet sich durch die Selbstbehalte jährlich Einsparungen in der Höhe von rund 19 Millionen Euro. Neben den Krankentransporten plant die ÖGK auch Sparmaßnahmen bei Vitamin-D-Bluttests. Nicht notwendige sollen künftig kostenpflichtig werden. Grundlage ist, wenn ein solcher Test ohne ersichtlichen Grund gemacht wird. Auch der Selbstbehalt für orthopädische Maßschuhe soll laut ÖGK erhöht werden.
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