Die Stadt in der Südoststeiermark hat rund 14.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Für den Fall eines Blackouts hat die Gemeinde für die Bevölkerung „Selbsthilfebasen“ vorbereitet – etwa im Bauhof, in der Sporthalle und bei der Feuerwehr.
Sie seien so verteilt, dass sie zu Fuß erreichbar sind, schilderte Bürgermeister Josef Ober (ÖVP) am Mittwoch im Ö1-Frühjournal: „Die sind zur Gänze mit Strom versorgt und man kann dort sozusagen Essen aufbereiten, Dinge abkochen, die die Menschen mitbringen, und dort ist auch Information, Beratung.“ Die einzelnen Basen – in Summe 13 Stück – sind auch untereinander vernetzt.
Wasserversorgung bewegte zum Umdenken
Im Blackout Fall kann mit Notstromaggregaten und mit eigenem Treibstoff die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung samt Kläranlage aufrechterhalten werden. Überlegungen zur Wasserversorgung im Hochsommer waren vor einigen Jahren der eigentliche Anlass, sich mit Blackout Vorsorge überhaupt zu befassen, so Ober: „Wenn das ausfällt, haben 100.000 Menschen keine Wasserversorgung. Muss man sich bei 38 Grad vorstellen – ein, zwei, drei Tage ist eine Katastrophe und deswegen haben wir dann versucht, ein System zu entwickeln, ohne zu wissen, ob das funktioniert und haben gesehen, dass das machbar ist.“
Treibstoff-Tank und UKW-Sender
Inzwischen sind auch das Fernwärmewerk und medizinische Einrichtungen in der Stadt wie etwa die Dialysestationen für einen Blackout gerüstet. Auch Treibstoff für Einsatz und Gemeindefahrzeuge ist vorrätig: „Wir haben einen 60.000-Liter-Tank, damit wir auch Treibstoff genug haben. Wir haben einen Einsatzplan mit allen Mitarbeitern, auch die Feuerwehr-Organisationen sind hier inkludiert. Also wir werden, wenn das eintritt, ohne große Aufregung innerhalb von zwei Stunden diese Kette aufbauen, so dass alles auch funktionieren kann.“
Die Haushalte in Feldbach sind angehalten, stets Lebensmittel für 14 Tage auf Vorrat zu haben; und wenn beim Blackout Internet und Handy ausfallen, dann wird die Bevölkerung über einen eigenen UKW-Sender informiert: „Wir haben eine eigene Frequenz, wo wir dann diese aktivieren und damit die Bürger von unserer Seite informieren, was zu tun ist.“
350.000 Euro in Vorsorge investiert
Der Aufbau der Blackout-Vorsorge in Feldbach hat mehrere Jahre gedauert und laut Bürgermeister 350.000 Euro gekostet. Der Rechnungshof jedenfalls hat in seinem Blackout-Bericht, der Ende Jänner erschienen ist, die Vorsorge der Gemeinde Feldbach, zugleich fünftgrößte Stadt der Steiermark, als beispielhaft hervorgehoben und auf Gemeindeebene als „Vorreiter bei Blackout-Vorbereitungen“ bezeichnet – die Maßnahmen in Feldbach „sollten demnach österreichweit berücksichtigt werden“, so der Rechnungshof.
Blackout-Gefahr in Österreich „gering“
Seit Jahren wird in Europa vor dem großen Blackout gewarnt. Der Komplettausfall auf der iberischen Halbinsel am Montag scheint Wasser auf diese Mühlen zu sein, zumal auch der Grund bisher unklar ist – mehr dazu in Blackout in Spanien –
Beängstigend und dennoch glimpflich (news.ORF.at).
Auch in Österreich kann ein Blackout nicht vollkommen ausgeschlossen werden, die Gefahr sei laut Sprecher der Austrian Power Grid (APG) aber sehr gering und auch Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer und Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) sehen Österreich gut aufgestellt – mehr dazu in Blackout-Gefahr in Österreich sehr gering (news.ORF.at).
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