Wie die Belebung des Stadtbildes vorangetrieben werden soll, hat uns Spittals Bürgermeister Gerhard Köfer im Interview verraten.
SPITTAL. Trotz der vielen positiven Entwicklungen in der Spittaler Innenstadt, stellen die Freiflächen für die Stadt auch eine große Herausforderung dar. Bürgermeister Gerhard Köfer gibt MeinBezirk dazu einen spannenden Einblick in die Ist-Situation.
MeinBezirk: Was hat sich in den letzten Jahren in der Spittaler Innenstadt getan?
Gerhard Köfer: Einige neue Geschäfte und Lokale haben eröffnet und tragen aktiv zur Belebung des Stadtbilds bei. Die gesamte Innenstadt wird Jahr für Jahr durch ein Meer von Palmen, Bäumen und Blumen zu einem wahren Schmuckstück. Bereits zweimal hintereinander konnten wir damit die Kärntner Blumenolympiade gewinnen. Das neue Biotop im Stadtpark erfreut sich großer Beliebtheit, und die Bahnhofstraße sowie der Neue Platz erleben derzeit einen regelrechten Aufschwung. Auch durch gezielte Straßen- und Gebäudesanierungen steigern wir die Attraktivität der Innenstadt kontinuierlich.
Warum gibt es aktuell einige Freiflächen?
Trotz vieler positiver Entwicklungen stellen die Leerstände am Hauptplatz und in Teilen der Tiroler Straße weiterhin eine Herausforderung dar. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Mietpreise und Schaufenstergestaltung größtenteils in privater Hand liegen – als Stadt haben wir darauf nur begrenzten Einfluss. Dennoch setzen wir uns mit voller Kraft für eine lebendige Innenstadt ein. Projekte wie Pop-up-Stores oder das städtische Freiflächenmanagement, bei dem Eigentümer Leerstände melden und wir diese auf unserer Homepage sichtbar machen, sind gezielte Maßnahmen, um dem entgegenzuwirken.
Hat die aktuelle wirtschaftliche Situation auch etwas damit zu tun?
Wie jede Gemeinde in Österreich spüren auch wir den europaweiten wirtschaftlichen Gegenwind – ein Sturm, den wir nicht verursacht haben. Doch der Wirtschaftsstandort Spittal steht wirtschaftlich hervorragend da. Zahlreiche Unternehmen wie die Pletzer Gruppe, IDM Wärmepumpen, Fercam oder Conversio haben in unseren Standort investiert und neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Höchststand an Kommunalsteuer zeigt die Stärke unserer Wirtschaft. Die Freiflächen sind daher nicht Ergebnis einer lokalen Krise, sondern spiegeln eher strukturelle und marktbedingte Entwicklungen wider.
Was würde in der Innenstadt noch fehlen?
Die Innenstadt lebt von Vielfalt und Begegnung. Es braucht weiterhin mutige Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit innovativen Ideen frischen Wind bringen – sei es durch neue Handelskonzepte, Dienstleistungen oder Gastronomieangebote. Ein weiteres gut erreichbares Lebensmittelgeschäft wäre ebenfalls sehr wünschenswert, um die Nahversorgung im Zentrum zu stärken. Wir sehen aber auch, dass große Handelsbetriebe – wie in allen anderen Städten – zunehmend in die Vorstadt drängen. Projekte wie das in den Startlöchern stehende Gösserbräu mit öffentlicher Tiefgarage, begrünten Dächern und einer fußgänger- und radfahrerfreundlichen Verkehrslösung leisten dazu einen wichtigen Beitrag.
Hat das Stadtmarketing aktuell einige Konzepte gegen die Freiflächen?
Ja, das Stadtmarketing arbeitet intensiv an mehreren Konzepten zur Belebung der Innenstadt. Neben dem erwähnten Freiflächenmanagement, bei dem Leerstände zentral erfasst und veröffentlicht werden, haben wir auf Pop-up-Stores als kreative Zwischennutzung gesetzt. Mit dem City-Taler stärken wir gezielt die regionale Wertschöpfung, da diese Spittaler Währung ausschließlich den städtischen Betrieben zugutekommt. Das Stadtmarketing setzt zudem aktiv Events, Aktionen und saisonale Kampagnen, die für zusätzliche Frequenz in der Innenstadt sorgen, um.
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