25 Kärntner Schulen und 16 Institutionen sind aktuell für Auslandspraktika und Mobilitätsprojekte akkreditiert. Die Daten der Bildungsdirektion Kärnten zeigen, dass das Interesse der Kinder und Jugendlichen im Laufe der vergangenen Jahre stieg. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden auch immer jünger.
„Wir haben sogar eine Volksschule, die akkreditiert ist, aber der Schwerpunkt liegt natürlich im höheren Schulbereich. Wir haben zum Beispiel eine HLW, die HLW St. Veit, wo 80 bis 90 Prozent aller Schülerinnen und Schüler ein Auslandspraktikum absolvieren“, sagt Bildungsdirektorin Isabella Penz. Aber auch technische Schulen seien international gut vernetzt. „HTLs beispielsweise haben auch sehr viele internationale Kooperationen. Eine zum Beispiel, wo über 15 Partner aus Österreich, Italien, Spanien und Griechenland teilnehmen“, so Penz.
Früh EU-Luft schnuppern mit Erasmus+
Auslandserfahrungen zu sammeln gehört für viele junge Menschen dazu, um den eigenen Horizont zu erweitern und Sprachkenntnisse zu vertiefen. Das Programm „Erasmus+“ der Europäischen Union macht das möglich und wird von vielen Kärntner Schulen jedes Jahr genutzt. Die Nachfrage wächst stetig, die Teilnehmer werden immer jünger.
Schon in jungen Jahren ins Ausland
An neun Schulen sei gerade ein neues Projekt für Schülerinnen und Schüler zwischen elf und 14 Jahren in Planung. Hier gehe es darum, dass Mittelschüler vor allem im Ausland erste Erfahrungen sammeln. „Gemeinsam mit zwei Lehrkräften werden sie im Herbst eine Woche lang ins Ausland fahren, wie zum Beispiel nach Barcelona oder nach Irland“, sagte die Bildungsdirektorin.
Eine Schule, die schon seit mehr als zehn Jahren ihre Schüler europafit macht, ist das Bundesrealgymnasium in Tanzenberg. Englisch, Slowenisch, Italienisch, Spanisch, Griechisch und Latein stehen regelmäßig auf dem Stundenplan. „Zusätzlich kommt das Erasmus+-Projekt dazu, wo Schüler unabhängig von der sozialen Herkunft und unabhängig vom Einkommen der Eltern an diesem Projekt teilnehmen können“, sagte der Direktor Gerald Horn.
Finanzielle Unterstützung für Chancengleichheit
Untergebracht werden die Jugendlichen bei Gastfamilien. Bezahlt wird der Auslandsaufenthalt von der EU, auch die Reisekosten werden rückerstattet. Vor Ort werden sie dann von einem Begleitlehrer unterstützt. In Tanzenberg übernimmt diese Aufgabe Sigrid Weitensfelder, die selbst schon während ihrer Ausbildung erste Auslandserfahrungen sammelte.
Sie sieht die Möglichkeit zum Lernen auch abseits der eigenen Schule als positiv für die Jugendlichen: „Sie kommen ja nicht nur mit neuen Freundschaften zurück, sondern haben eine ganz andere Sichtweise auf diverse Dinge. Sie haben eine neue Kultur kennengelernt, neue Bräuche kennengelernt, waren auf sich selbst gestellt.“ Es sei sehr viel mehr wert als der Unterrichtsstoff, der versäumt werde, sagte die Erasmus-Plus-Koordinatorin in Tanzenberg.
Positive Erfahrung für Schüler
Zwei Schülerinnen aus Genua, Lavinia Rivarola und Valentina Monaco, besuchen noch bis Ostern den Unterricht im Bundesrealgymnasium in Tanzenberg. Vor allem ihre Gastfamilie sei sehr nett und habe ihr einen schönen Empfang bereitet, sagte Valentina Monaco. Der Dialekt sei oft schwer zu verstehen, aber alle seien bemüht, ihr zu helfen.
14 Schülerinnen und Schüler aus Tanzenberg machen jedes Jahr die Erfahrung, selbst ins Ausland zu gehen. „Es ist ein sehr großer Schritt. Man muss eine offene Person dafür sein. Man muss für alles offen sein – für jedes Essen, für alle Gespräche und einfach das Positive an allem sehen und dann wird das schon ganz cool“, so Schülerin Lara Weitensfelder. Auch Schüler Felix Scheiber sprach von einer positiven Erfahrung: „Ich kann es nur empfehlen, um neue Leute kennenzulernen, um die Sprache zu verbessern, um viel Spaß zu haben. Ich würde es selber schon vielleicht noch einmal machen.“
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